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Need for Speed Aktienfonds 2017 wieder gefragt

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Europa gibt Gas

Deshalb dürften laut JPM-Prognose die Erträge in den Vereinigten Staaten zwar weiter steigen, das Aufwärtspotenzial an Märkten, bei denen die Ausgangsbasis für die Ertragslage niedriger ist, könnte aber höher sein als in den USA.

In Europa sind die Kurse in den vergangenen Jahren ebenfalls nach oben gegangen – doch bei Weitem nicht so stark wie jenseits des Atlantiks. Hintergrund: Die Schuldenkrise zögerte die wirtschaftliche Erholung hinaus. Mittlerweile haben sich aber hier die fundamentalen Daten und damit die Gewinnaussichten für die Unternehmen wieder verbessert. Laut vorläufiger Einschätzung wird im zweiten Quartal 2017 das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal wachsen.

Hinzu kommt die gesunkene politische Unsicherheit. Ein Auseinanderbrechen der Eurozone scheint weniger wahrscheinlich als noch vor einem Jahr. Das goutieren auch viele Anleger: Nach starken Abflüssen 2016 strömt jetzt wieder Kapital in die europäischen Aktienmärkte.

Auch in der Notenbankpolitik spiegelt sich die unterschiedliche Entwicklung in den USA und Europa wider. Während die Fed sich bereits im Zinserhöhungszyklus befindet und demnächst mit der Schrumpfung ihrer Bilanzsumme beginnen will, kauft die Europäische Zentralbank immer noch Anleihen und der Leitzins liegt bei null.

Die Notenbanken beflügeln die Börsen nicht nur dadurch, dass sie Liquidität in die Märkte pumpen. Auch die niedrigen Zinsen spielen Aktien in die Karten. Zwar mögen diese zum Teil schon teuer sein, im Vergleich zu den Zinsmärkten, vor allem zu klassischen Staatsanleihen sind sie im Schnitt aber immer noch attraktiv bewertet. Hinzu kommt: Mit den niedrigen Zinsen versiegen die klassischen Ertragsquellen für viele Investoren. Auf der Suche nach laufenden Erträgen fällt ihr Blick auf die Aktienmärkte.

Aus gutem Grund: In Europa liegen die Dividendenrenditen – gemessen am MSCI Europe – schon seit mehreren Jahren über der Rendite von zehnjährigen Bundesanleihen. Und in diesem Sommer sind sogar die Renditen von europäischen Hochzinsanleihen unter die Dividendenrendite gerutscht.

                                                                                     Ertragsliferant Aktienunternehmen

„Niedrige Risikoprämien auf Hochzinsanleihen, und damit auch niedrige Renditen, scheinen durch eine stabile Konjunktur und niedrige Ausfallraten gerechtfertigt. Höheres laufendes Einkommen aus Kapitalanlagen gibt es aber mittlerweile am Aktienmarkt“, heißt es in einem aktuellen Marktkommentar von der Deutschen Asset Management. Nicht nur Europa lockt mit hohen Ausschüttungen, auch in den Schwellenländern, die gerade wieder verstärkt ins Visier der Investoren geraten, lassen sich laufende Erträge erzielen. So kommen die meisten Unternehmen im MSCI All Country World Index, die eine Dividendenrendite von mehr als 3 Prozent erzielen, aus den aufstrebenden Volkswirtschaften (siehe Grafik oben).