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Deutsche Sparquote 2017 steigt auf 9,8 Prozent Jeder 2. Euro des Geldvermögens wird „zwischengeparkt“

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„Geldanlagestau“ verstärkt sich weiter

Allerdings hat sich der seit einigen Jahren beobachtbare „Geldanlagestau“ im vorigen Jahr weiter vergrößert. Im internationalen Vergleich sind Deutsche eher risikoscheu: Hierzulande machte die Direktanlage in Aktien Ende 2017 gerademal 7,3 Prozent des privaten Geldvermögens aus. Selbst wenn man Aktienfonds und Zertifikate hinzurechnet, erreicht der aktienkursreagible Anteil des Geldvermögens weniger als 14 Prozent.

Da private Haushalte aufgrund der extrem niedrigen Zinsen zudem nicht bereit waren, sich längerfristig festverzinslich zu binden, wurde 2017 rund die Hälfte aller neuen Anlagemittel in Form von Sichteinlagen und anderen täglich fälligen Geldern „zwischengeparkt“. Daneben dominierten vor allem Versicherungen und in geringerem Umfang Investmentfonds die Neuanlage.

„Geldanlagestau”: Wachsender Anteil von Bargeld und Sichteinlagen am Geldvermögen privater Haushalte in Deutschland*

*2017 Vorläufig Quellen: Bundesbank, DZ BANK AG; Grafik: DZ Bank

 

Inzwischen bestehen die Bankeinlagen der privaten Haushalte in Deutschland zu über 60 Prozent aus Sichteinlagen. Der Anteil von Bargeld und Sichteinlagen am gesamten privaten Geldvermögen ist bis Ende 2017 auf rund ein Viertel gestiegen.

Aktienkurse sorgen für Vermögenszuwachs

Neben dem Sparfleiß der Bürger bildeten im abgelaufenen Jahr steigende Aktienkurse die zweite wichtige Stütze für den Vermögenszuwachs. So legte beispielsweise der Dax um 12,5 Prozent auf 12.913 Punkte zu und auch die im Euro Stoxx zusammengefassten Wertpapiere konnten eine gute Wertentwicklung verbuchen. Alles in allem sorgten Kursgewinne 2017 für einen Wertzuwachs bei Aktien, Aktien- und Mischfonds sowie Zertifikaten privater Haushalte von 93 Milliarden Euro.

Allerdings profitierten die Privatanleger abhängig von der individuellen Risikobereitschaft und Portfoliostruktur ganz unterschiedlich von der guten Börsenentwicklung. Und insgesamt bleiben die Wertsteigerungseffekte für das private Geldvermögen durch den bereits angesprochenen geringen Aktienanteil am Geldvermögen privater Haushalte in Deutschland begrenzt.

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