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SPD-Gesundheitsexperte „PKV hat keine Überlebenschance“

Das Modell PKV habe keine Überlebenschance und werde verschwinden, glaubt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD Karl Lauterbach. Die düsteren Vorhersagen des Gesundheitsexperten in Richtung privater Krankenversicherer zitiert das Handelsblatt.

Die PKV-Unternehmen seien besonders stark vom Demografieproblem betroffen, so Lauterbach. Da privat Versicherten eine um zehn Jahre höhere Lebenserwartung als gesetzlich Versicherte haben, drohe den PKV-Unternehmen eine Schieflage: Immer mehr alte Versicherte stünden einer schrumpfenden Zahl von jungen Neuzugängen gegenüber. Dass über-55-jährigen privat Versicherte heute nicht mehr in eine gesetzliche Kasse wechseln können, verstärke das Problem noch. Die PKV-Tarife müssten daher immer weiter ansteigen, so Lauterbach.  

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Die Niedrigzinsphase mache das Dilemma noch schlimmer: Die für höhere Behandlungskosten älterer Versicherter gebildeten Alterungsrückstellungen könnten die gestiegenen Kosten nicht mehr abdecken. Privat versicherte Rentner zahlten heute mitunter schon 1.200 Euro oder mehr an Krankenversicherungsbeiträgen im Monat. Das Geschäftsmodell könne sich daher nicht mehr lange halten, ist Lauterbach überzeugt.            

Hintergrund für Lauterbachs kritische Stellungnahme sind aktuelle Zahlen der Bundesregierung, über die die Saarbrücker Zeitung berichtete. Demnach sind in den Jahren zwischen 2012 und 2015 über 609.000 privat Versicherte in eine gesetzliche Krankenkasse gewechselt. Lediglich 520.000 Versicherte gingen dagegen den umgekehrten Weg von der gesetzlichen in eine private Kasse – 90.000 Kunden seien den PKVen so abhandengekommen. Die Zahlen waren Teil der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Partei Die Linke.    

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