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Spieltheorie Atomstreit und Brexit als Fallstudien für Ökonomen

Marc-Oliver Lux ist Geschäftsführer der Dr. Lux & Präuner GmbH in München.

Im September zündete der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un seine 15. Rakete und ließ sie über Japan hinwegfliegen, bevor sie nach rund 2300 Meilen in den Pazifik stürzte. Kims Botschaft an Trump war, dass er damit auch in der Lage ist, den etwas näher gelegenen US-Militärstützpunkt auf der Pazifikinsel Guam zu erreichen.

Die Antwort aus den USA kam prompt: Trump drohte Nordkorea in apokalyptischen Worten mit „Feuer und Zorn“, falls Kim sein Nuklearprogramm nicht stoppt. Steuert die Welt also auf einen Nuklearkrieg zu, oder bluffen hier zwei Hasardeure, um den Atompoker zu gewinnen?

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Mit der Frage der nuklearen Abschreckung befassen sich Konfliktforscher und Spieltheoretiker in der Ökonomie seit den Zeiten des Kalten Krieges. Einer von ihnen, Thomas Schelling, erhielt dafür 2005 sogar den Wirtschaftsnobelpreis.

Spieltheorie sei ein wirklich lustiger Name für sein Fach, sagte der im vergangenen Jahr verstorbene Ökonom damals in einem Interview. „Es geht darum, wie Menschen Entscheidungen treffen, wenn ihre beste Wahl davon abhängt, wie andere Menschen sich entscheiden.“

Das beschreibt den Showdown zwischen den USA und Nordkorea ziemlich gut. Der Stanford-Professor Tim Roughgarden vergleicht den Atompoker zwischen Trump und Kim mit dem Gefangenendilemma – eine Lage, in der zwei Akteure den Anreiz haben, sich gegenseitig zu verraten, es aber in ihrem besten Interesse wäre, zu kooperieren.

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