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Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Beluga-Reederei-Gründer Stolberg

Gegen Niels Stolberg ermittelt die Bremer Staatsanwaltschaft
Gegen Niels Stolberg ermittelt die Bremer Staatsanwaltschaft
Seit heute ermittelt die Bremer Staatsanwaltschaft gegen den ehemalige Beluga-Geschäftsführer und Unternehmensgründer Niels Stolberg und einen weiterer Geschäftsführer wegen des Verdachts des Betrugs im besonders schweren Fall und der unrichtigen Darstellung der Bilanzen. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, seit 2009 Umsatzerlöse im dreistelligen Millionenbereich falsch ausgewiesen zu haben. Zuvor war Stolberg Ende vergangener Woche bereits entlassen worden.

Hintergrund: Die Reederei Beluga befindet sich in einer finanziellen Schieflage, da ein Kredit der KfW-Bank Anfang 2010 geplatzt war. Mitte 2010 war dann die US-Investmentgesellschaft Oaktree mit knapp 200 Millionen Euro in die Unternehmensgruppe eingestiegen.

Das Ermittlungsverfahren der Bremer Staatsanwaltschaft ist die Folge einer Anzeige der Private-Equity-Gesellschaft Oaktree, die 49,5 Prozent der Anteile von Beluga hält. Nach Darstellung von Beluga hält Stolberg die restlichen 50,5 Prozent.

Wie kam es zu der Anzeige? Oaktree zufolge hatte das Beluga-Management den Investor im Februar 2011 darüber informiert, dass man zusätzliche finanzielle Mittel benötige. Eine genauere Prüfung hätte Oaktree dann auf die Unregelmäßigkeiten bei Umsatz und Liquidität aufmerksam gemacht. Dies hätte man der Staatsanwaltschaft mitgeteilt.

Aus der Branche ist allerdings zu hören, dass es bereits seit Herbst 2010 zu Unregelmäßigkeiten bei der Bezahlung der Charterraten gekommen sei. Beluga unterhält Charterverträge mit Schiffsfonds der Emissionshäuser HCI, Ownership, Elbe Emissionshaus, Nordkontor und der Oltmann Gruppe. Allein bei HCI sind 20 Schiffe aus 17 geschlossenen Schifffonds an Beluga verchartert.

Um den Verlust durch etwaige ausfallende Charterraten zu begrenzen, haben sich nach Brancheninformationen einige Emissionshäuser einen neuen Charterer gesucht. So sollen bereits für zwölf betroffene Schiffe neue Charterverträge existieren.

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