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Aktualisiert am 05.10.2017 - 16:25 UhrLesedauer: 3 Minuten
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Standard Life Investments Die zukünftigen Erträge der Banken werden unterschätzt

Die europäischen Banken hatten seit der Finanzkrise von 2008 damit zu kämpfen, ihre Bilanzen zu sanieren, ihre regulatorische Kapitalausstattung zu erhöhen und ihren angeschlagenen Ruf wiederherzustellen. Nun lässt der Druck endlich nach, die Bewertungen sind attraktiv und der Sektor scheint in einer guten Ausgangsposition zu sein, um von der zunehmenden Stärke der europäischen Wirtschaft zu profitieren.

Was spricht für die europäischen Banken?

Wir sind der Ansicht, dass sich die Anleger zu viele Sorgen um die Probleme machen, von denen die Banken betroffen sind. Unsere eigene Sichtweise ist optimistischer. So haben zum Beispiel die politischen Risiken, die Europa zu Beginn des Jahres belasteten, nachgelassen. Eine Auflösung der Europäischen Union erscheint nunmehr unwahrscheinlich, da der neue französische Präsident Emmanuel Macron und die deutsche Kanzlerin Angela Merkel ein starkes europafreundliches Fundament bilden.
Weniger aufsichtsrechtlicher Druck Gleichzeitig lässt der aufsichtsrechtliche Druck nach. Unserer Ansicht nach unterschätzen die Märkte, wie stark dies die Aussichten für die zukünftigen Erträge der Banken verbessert. Darüber hinaus legt die Wirtschaftstätigkeit in Europa zu. Dies sollte längerfristig zu höheren Zinssätzen führen, was dem Bankensektor zugutekommen wird.

Bessere Kapitalausstattung

In den vergangenen Jahren haben die europäischen Banken ihre Kapitalausstattung verbessert. Gleichzeitig haben sie ihre geschäftlichen Risiken stark reduziert, indem sie nicht zum Kerngeschäft gehörende Anlagen verkauft und kapitalintensive Aktivitäten eingestellt haben. Das aufsichtsrechtliche Risiko für europäische Banken ist ebenfalls allgemein rückläufig, weil Banken wie die Deutsche Bank und Credit Suisse inzwischen einen Vergleich mit dem US Department of Justice in Bezug auf den angeblichen missbräuchlichen Vertrieb von hypothekarisch besicherten Wertpapieren während der US-amerikanischen Immobilienblase erzielt haben.

Kredite auf Rekordhoch

Darüber hinaus hat das Darlehenswachstum seinen höchsten Stand seit acht Jahren erreicht, was auf die stärkere Wirtschaftstätigkeit in ganz Europa zurückzuführen ist. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird wahrscheinlich mit einer weiteren Reduzierung ihres geldpolitischen Unterstützungsprogramms reagieren und die Märkte rechnen mit einer Zinsanhebung im Laufe des nächsten Jahres. Die EZB wird die Markterwartungen weiterhin steuern, indem sie nach und nach Andeutungen in Bezug auf ihre Absichten zum Abbau der geldpolitischen Unterstützungsmaßnahmen veröffentlicht.