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Standard & Poor’s: Der Templeton Growth ist schlechter als sein Management-Team

Cindy Sweeting, Norman Boersma
Cindy Sweeting, Norman Boersma
Cindy Sweeting gibt am 1. März das Management des Templeton Growth an Norman Boersma ab. Da Sweeting nach wie vor Leiterin des Portfolio-Teams bleibt, werde diese Veränderung in geordneten Bahnen von statten gehen, meinen Analysten von der Rating-Agentur Standard & Poor’s.

Trotzdem haben sie dem einstigen A-Fonds die Bezeichnung UR verpasst, bis sie mit dem neuen Manager gesprochen haben. Wörtlich bedeutet UR „Under Review“, deutsch: Unter Beobachtung.

Damit setzt die Agentur das Rating aus, da sie Zeit braucht, die Leistungsfähigkeit des neuen Managers und die möglichen Auswirkungen des Wechsels auf die Entwicklung des Fonds neu beurteilen zu können.

Die Analysten halten dem Fonds dessen lange Historie sowie die Erfolge in den Jahren 2000 und 2004 zugute, als der Templeton Growth Fonds den Markt mit Abstand hinter sich gelassen hat.

Von der Entwicklung in den vergangenen drei Jahren seien sie hingegen enttäuscht. Gerade dem erfahrenen Management-Team habe man ein besseres  Gespür bei der Aktienauswahl zugetraut, so Standard & Poor’s in ihrem Bericht.

Technologie top, Gesundheit flop

Aktien aus dem Gesundheitssektor beispielsweise, den Cindy Sweeting abgesehen von 2008 seit mehreren Jahren übergewichtet hat, haben mit Ausnahme der jüngsten Ergebnisse keinen nennenswerten Wertzuwachs erzielt. Trotzdem werden sie als überzeugend erachtet, schreiben die Analysten bereits im August 2010.

Dabei hoben sie zwar Sweetings Entscheidung, Ende 2008 die Marktzerrüttungen ausgenutzt und Technologiewerte gekauft zu haben, positiv hervor: Papiere von Unternehmen wie Microsoft, Oracle, Cisco und Taiwan Semiconductor, die überzeugende Bilanzen und einen guten Cashflow vorzuweisen haben, gut im Markt positioniert und darüber hinaus noch attraktiv bewertet sind, seien ein Glücksgriff gewesen. Die Kurseinbrüche der Gesundheitsaktien hätten jedoch den Wertzuwachs aus den Technologieaktien mehr als wett gemacht.

Zudem kritisieren die Standard & Poor’s-Analysten den Mangel an Werkstoff- und Energie-Aktien sowie den hohen Anteil von Großkonzernen im Portfolio. Auch die Übergewichtung europäischer Unternehmen und des Euros habe dem Fonds im vergangenen Jahr viel Geld gekostet.

Seit 2006 ist es dem Templeton Growth in keinem einzigen Kalenderjahr gelungen, seinen Vergleichsindex MSCI World zu schlagen – und das bei gleicher Volatilität wie der Index. Daher ordnet die Rating-Agentur den Fonds auf Drei-Jahres-Sicht dem dritten, und auf Fünf-Jahres-Sicht sogar dem letzten Quartil zu.


Hintergrundinfo: A bedeutet bei Standard & Poor’s, dass der Fonds „in seinem Sektor basierend auf dem Anlageprozess und der Beständigkeit der Performance des Managements ein hohes Maß an Qualität im Vergleich zu Fonds mit ähnlichen Anlagezielen“ aufweist.

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