Starcapital-Fondsmanager Manfred Schlumberger „Wir haben unser Übergewicht in Schwellenländern abgebaut“
„Die Weltwirtschaft weist zwar weiterhin hohe Wachstumsraten auf, aber die Frühindikatoren deuten global auf eine nachlassende Dynamik hin“, schreibt Manfred Schlumberger in der aktuellen Ausgabe des Marktberichts des Oberurseler Vermögensverwalters Starcapital. Demnach habe „das Wachstumsmomentum bereits in Europa, Japan und den Schwellenländern merklich nachgelassen“. Insbesondere die Emerging Markets seien von der abnehmenden Dynamik betroffen.
Um einer beginnenden Abkühlung entgegenzuwirken, sehe sich die chinesische Notenbank bereits zu geldpolitischen Lockerungsschritten und einer sukzessiven Abwertung des Renminbi gezwungen. Der seit zwei Jahren einsetzende Trend zur Rückkehr internationaler Investoren an die Kapitalmärkte der Schwellenländer sei „in den letzten Wochen jäh umgekehrt“ worden, so Schlumberger. „Das schlägt sich in herben Performanceeinbußen nieder.“
„Allein der chinesische Binnenmarkt hat seit seinem Jahreshoch über 20 Prozent verloren“, so der Starcapital-Investmentexperte weiter. „Nach solchen Rückgängen ist zwar jederzeit mit Gegenbewegungen zu rechnen. Dennoch lassen die restriktive Geldpolitik in den USA, die nachlassende globale Gewinndynamik und die massiven Kapitalabflüsse aus Europa und den Schwellenländern anhaltende Turbulenzen an den Aktienmärkten erwarten.“
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Sommermärchen fällt aus
„Nachdem uns bereits die deutschen Fußballer kein Sommermärchen bescheren konnten, sieht es auch für die Aktienmärkte nicht danach aus“, kommentiert Schlumberger. Doch die zu erwartenden Marktkorrekturen eröffneten auch „attraktiver werdende Einstiegsgelegenheiten“. Er erwarte „aufgrund der alles in allem positiven fundamentalen und monetären Situation insbesondere für die Aktienmärkte auf ein unter Performancegesichtspunkten versöhnliches Jahresende“.
In den vergangenen Wochen habe man aber das bisher vergleichsweise hohe Engagement der Starcapital-Fonds in weltweiten Schwellenländern abgebaut. Auch die Investments in Lokalwährungsanleihen dieser Newcomer der Weltwirtschaft sind im Jahresverlauf gesunken. „Nach dem heftigen Abverkauf haben wir mittlerweile sehr vorsichtig begonnen, unsere Gewichtung in den Hartwährungsbonds der Emerging Markets durch selektive Zukäufe wieder zu erhöhen.“