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Steigende Volatilität Ufuk Boydak: „Das war ein Warnschuss an die Anleger“

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Warnschuss für andere Anlagemärkte

Wir sehen in dem Abverkauf an den Aktienbörsen keine Trendwende, aber man könnte es als einen Warnschuss an die Anleger verstehen, nicht zu sorglos zu sein. Diesen Knall hat man auch in anderen Anlagemärkten gehört.

Insbesondere bei Anleihen waren die Vorzeichen einer Veränderung der Großwetterlage schon seit Monaten zu beobachten. Den Renditeanstieg auf fast 3 Prozent bei den US-Treasuries haben vor allem zunehmende Inflationssorgen angetrieben. Für Europa gelten zwar tiefere Niveaus, aber auch hierzulande haben langlaufende Anleihen auf eine vermeintliche Inflationssteigerung reagiert. Eine Zunahme der Volatilität kann sich deshalb auch in anderen Vermögensklassen fortsetzen.

Hohes Bewertungslevel auf kurze Sicht

Kurzfristig ist klar erkennbar, dass die Fallhöhe am Aktienmarkt aufgrund steigender Bewertungen deutlich zugenommen hat. Zieht man als Bemessungsgrundlage zum Beispiel das Schiller-KGV heran, so ist zu erkennen, dass sich die durchschnittlichen Bewertungen in den letzten Jahren fast verdoppelt haben.

Diese Entwicklung läuft im Gleichschritt mit der Entwicklung der Zinsen bis zum Null-Zins-Umfeld. Sollten zukünftig die Zinsen also wieder steigen, sind diese Bewertungsniveaus auch am Aktienmarkt nicht mehr zu halten. Steigen die Zinsen, müssen die Aktienkurse fallen. Für den informierten Investor ergeben sich genau hier große Chancen.

Dauerhafte Werte

Auch wenn die Finanzmärkte zur Drehscheibe sehr unterschiedlicher Kapitalströme geworden sind und sich die Großwetterlage etwas eingetrübt hat, reflektieren Aktienkurse langfristig den Wert der dahinter stehenden realwirtschaftlichen Aktivität.

Einer Reihe von Unternehmen gelingt es durch die Konjunkturzyklen hindurch, ihr Geschäftsmodell an den ökonomischen Wandel anzupassen und nachhaltig Mehrwert zu generieren. Dabei sollte man sich bewusst machen, dass starke Kursschwankungen bei jeder Aktie auftreten können – unabhängig davon, wie gut ihr Geschäftsmodell funktioniert – und diese Schwankungen für antizyklische Investitionen nutzen.

Die beschriebene Veränderung der Marktstruktur in den letzten Jahren erhöht dabei die Ineffizienz der Märkte und bietet große Chancen. Mit der nötigen Risikotoleranz gegenüber Marktschwankungen und Klarheit über die langfristigen Aussichten der Unternehmen lässt sich gut entscheiden, bei welchen Unternehmen man langfristig am Erfolg beteiligt sein möchte, um bei Kurskorrekturen beherzt zuzugreifen.

Bei Loys sehen wir uns dank einer bewährten Methode zur Aktienauswahl für die kommende volatilere Phase an den Märkten gut gerüstet, denn in der vor uns liegenden Marktphase wird der wertorientierten  Aktienselektion eine hohe Bedeutung zukommen.

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