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Steinbrück will nackte Leerverkäufe verbieten

Deutschlands Sozialdemokraten wollen die global anlegenden Hedge-Fonds stärker an die Kandare nehmen und ihre Wetten auf fallende Börsenkurse stärker regulieren: „Schädliche Leerverkäufe müssen auf internationaler Ebene verboten werden“, heißt es in einem aktuellen Bericht einer Arbeitsgruppe des Parteivorstandes, zu der auch der stellvertretende SPD-Vorsitzende und Bundesfinanzminister Peer Steinbrück gehört.

Als schädlich definiert die Projektgruppe namens „Mehr Transparenz und Stabilität auf den Finanzmärkten“ ungedeckte Leerverkäufe. Beim so genannten Naked Shorting läuft der Leerverkäufer Gefahr, die auf Termin verkaufte Aktie gar nicht liefern zu können, da er sie gar nicht besitzt oder weil er kein Termingeschäft zum Kauf des Titels eingeht.

Hedge-Fonds sind auch von zwei weiteren der insgesamt 14 „Verkehrsregeln für die Internationalen Finanzmärkte“ betroffen. Für Kredite an diese Fonds sollen die Banken künftig mindestens 40 Prozent der Kreditsumme als Eigenkapital hinterlegen müssen. Neben der „Einschränkung übermäßiger Fremdkapitalfinanzierung“ fordern die SPD-Politiker aber auch mehr Anlageschranken und Auskunftspflichten für Hedge- und Private-Equity-Fonds.

Gestern hatten die 13 Mitgliedsunternehmen im Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) eine freiwillige Selbstverpflichtung bekanntgegeben. Einheitliche Auskünfte über ihre Geschäftspraktiken versprechen darin die Beteiligungsgesellschaften in der BVK-Fachgruppe Large Buy-Out Allianz Capital Partners, Advent International, Apax Partners, Bain Capital, BC Partners, The Blackstone Group, Carlyle Group, Cinven, CVC Capital Partners, Goldman Sachs, KKR, Permira und TPG Capital.

Die jüngsten Forderungen der SPD gehen dem von Rolf Christof Dienst geführten Branchenverband aber zu weit: „Die Suche nach Sündenböcken, die keine sind, kann nicht als konstruktiver Beitrag zur redlichen Bewältigung der Finanzmarktkrise gewertet werden“, heißt in einer BVK-Pressemitteilung als Reaktion auf den SPD-Bericht.

„Private Equity ist nicht Teil des Problems, kann aber sehr wohl in vielen Fällen eine Lösung gerade in fremdkapitalschwachen Zeiten darstellen“, so der BVK weiter. „Es kann nicht im Sinne der deutschen Unternehmen und Arbeitnehmer sein, sie zur Sicherung ihrer wirtschaftlichen Perspektive von dieser Finanzierungsform auszuschließen.“

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