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Steuerreformen, bessere Handelsbilanz, mehr Börsengänge „Der indische Markt wird weiter wachsen”

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Es geht weiter aufwärts

Die Reformen von Premierminister Modi haben dem indischen Aktienmarkt und der Wirtschaft des Landes langfristig einen Aufschwung verliehen, der sich in den kommenden Jahren fortsetzen dürfte.

Zwar haben die kurzfristigen negativen Folgen der durchaus drastischen Maßnahmen auch zu einer gewissen Unzufriedenheit unter der Bevölkerung geführt und die Wahlergebnisse etwa in Modis Heimatstaat Gujarat gedrückt. Doch die Regierung hat angemessen reagiert und im Haushalt eine Reihe konjunkturfördernder Schritte eingeplant.

Dazu gehören Investitionen, die der ländlichen Wirtschaft, der Agrarwirtschaft und der Gesundheitsversorgung zugutekommen und sich auch im Allgemeinen positiv auf den Aufschwung auswirken dürften. Damit sind die Aussichten auf eine weitere Amtszeit Modis und seiner Partei ab 2019 gut – und eine Fortführung des 2014 eingeschlagenen Reformkurses erscheint mehr als wahrscheinlich. Auch dürfte die Wirtschaft die disruptiven Effekte der Reformen bald abgeschüttelt haben. Stattdessen sollte sich in den nächsten zwei bis drei Jahren ein beachtliches Gewinnwachstum durchsetzen.

Risikofaktor Bewertungen

Für Investoren bietet der indische Markt viele Möglichkeiten. Neben einem erleichterten Zugang und besserer Transparenz haben die Reformen einer Reihe neuer Unternehmen und Themen auf den Markt verholfen. Viele dieser Unternehmen sind profitabel und verfügen über ein kompetentes Management. 

Angesichts des Aufschwungs und der Kapitalzuflüsse aus dem In- und Ausland erscheint der Markt allerdings bereits leicht überteuert: Das durchschnittliche Kurs/Gewinn-Verhältnis und das Kurs/Buchwert-Verhältnis haben ihren historischen Durchschnitt von 16,1 übertroffen und befinden sich nun auf dem Niveau von annähernd 25. Zudem stellen steigende Zinsen und Rohstoffpreise – ganz besonders Ölpreise – ein erhebliches Risiko dar. Diese haben in den letzten sechs bis neun Monaten erheblich zugenommen und könnten sich für die rohstoffimportabhängige Konjunktur des Landes als Bremsklotz herausstellen.

Ungeachtet der teilweise überhöhten Bewertungen sind wir jedoch zuversichtlich, dass das Gewinnwachstum die Märkte mittel- und langfristig stützen wird. Unserer Ansicht nach hat die Wirtschaft Indiens das Tal hinter sich gelassen und tritt nun in eine Phase starken Wachstums ein – uns erwartet ein Bullenmarkt. Diese These stützen auch die Wachstumsprognosen: Ein aggregiertes Gewinnwachstum von 10 Prozent im laufenden Zwölf-Monats-Zeitraum (bis Ende März 2018), das bis Ende März 2019 auf 22 Prozent ansteigen soll.

Zudem weist die indische Volkswirtschaft eine niedrige Korrelation mit den meisten Märkten der Region auf, ist aber auch sehr heterogen. Aus diesem Grund braucht es ein aktives Management, um in einem Bottom-Up-Prozess die Fundamentaldaten der Unternehmen zu prüfen und ihre Profitabilität in die Zukunft projizieren zu können. Denn: Ein typisches Merkmal bei Schwellenmärkten wie Indien besteht darin, dass man zwar großen Mehrwert durch Investitionen in die Gewinner schaffen kann, aber auch höchste Vorsicht walten lassen und die Verlierer meiden muss.

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