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Steven Mnuchin Trump will Ex-Goldman-Partner als US-Finanzminister

Als Wirtschaftsminister hat Trump den Milliardär und Investor Wilbur Ross vorgesehen. Der 79-jährige Ross hatte sich bereits als Unterstützer von Trump hervorgetan, als der Immobilienmogul noch als Außenseiter im Rennen um das Präsidentenamt galt. Die Ankündigung der beiden Personalentscheidungen könnte bereits am Mittwoch kommen, wie Bloomberg von zwei informierten Personen erfuhrt, die namentlich nicht genannt werden wollten.

Mnuchin wäre nach Stephen Bannon, der als Chefstratege ins Weiße Haus einzieht,  der zweite Goldman-Sachs-Zögling, der eine wichtige Position in der nächsten US-Administration bekommt. Wenn der Senat Mnuchin im Amt bestätigt, wäre er der dritte Ex-Banker von Goldman Sachs auf diesem Posten seit Mitte der 1990er Jahre.

Trumps Wirtschaftspolitik nimmt mit den Personalien Mnuchin und Ross langsam Gestalt an. Als künftiger Finanzminister hätte Mnuchin (ausgesprochen ma-nuu-schin) eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Wahlversprechen von Trump und müsste dafür sorgen, dass einige der umstrittensten politischen und wirtschaftlichen Fragen des Landes angegangen werden. Dazu gehören eine Reform der Steuergesetzgebung, eine Neubewertung des Iran-Atomabkommens, mit dem einige der Sanktionen gegen das Land gelockert wurden. Zuständig wäre Mnuchin auch für die Neuverhandlung von Handelsabkommen zum Vorteil amerikanischer Produzenten und die Einstufung Chinas als Währungsmanipulator.

Kabinett nimmt Form an

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Am Dienstag verkündete Trump, dass die frühere Arbeitsministerin Elaine Chao Verkehrsministerin werden soll. Chao ist die Ehefrau des republikanischen Mehrheitsführers im Senats, Mitch McConnell. Den Kongressabgeordneten Tom Price, einen führenden Kritiker von Obamacare, nominierte er als Gesundheitsminister. Bei einem Abendessen am Dienstag traf sich Trump mit dem vormaligen Gouverneur von Massachusetts, Mitt Romney, der ihn zwar öffentlich während des Wahlkampfes kritisiert hat, nun aber als Kandidat für das Außenministerium gilt.

Im Laufe des Tages hatte sich der designierte Präsident mit dem amtierenden Präsidenten von Goldman Sachs, Gary Cohn, getroffen. Ein weiterer Insider sagte, es sei um mögliche Positionen Cohns in der Administration gegangen. Er könnte sogar für einen Posten bei der US-Notenbank in Betracht kommen.

Die Wahl von Mnuchin, der als oberster Geldbeschaffer für die Trump-Kampagne tätig war, illustriert, wie sehr der künftige Präsident bei der Vorbereitung auf seinen Einzug in das Weiße Haus auf führende Vertreter der Wall Street setzt, während er im Wahlkampf noch öffentlichkeitswirksam den zu großen Einfluss der Banken auf die Politik beklagt hatte.