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Aktualisiert am 28.01.2020 - 17:17 Uhrin InstitutionelleLesedauer: 4 Minuten

Stifter in Not: Stiftungsinitiatoren ändern Asset Allocation

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Ein Dilemma, das besonders kleine Stiftungen mit einem Vermögen von maximal einer Million Euro betrifft. Sie sind – anders als etwa die milliardenschwere Robert-Bosch-Stiftung, deren Kapital zum größten Teil im eigenen Unternehmen gebündelt ist – deutlich abhängiger vom Kapitalmarkt. Zugleich stellen sie mit 73 Prozent den größten Anteil unter den gemeinnützigen Wohltätern. „Kleine Stiftungen müssen sich von ihrer klassischen Allokation verabschieden“

Den Zugang zum Finanzmarkt finden die kleinen Stiftungen derzeit noch mittels eigens für sie konzipierter defensiver Mischfonds. Gut zwei Dutzend Stiftungsfonds zählt die Datenbank Eurofonds. Deren Renten-Aktien-Quote liegt jedoch bei nahezu statischen 70/30 und lässt eine breite Diversifikation, etwa mit Rohstoffen, Immobilien oder alternativen Investments, nicht zu. „Kleine Stiftungen müssen sich von ihrer klassischen Allokation verabschieden“, rät Falk.

„Stiftungen, die alternative und teilweise illiquide Beteiligungen eingehen, erzielen langfristig eine deutliche höhere Performance als Stiftungen mit traditioneller Allokation“, sagt auch Jens Spudy, Gründer des gleichnamigen Family Office aus Hamburg. Weltweiter Pionier ist die Stiftung der US-Universität Yale.

Investitionen in Öl- und Gas-Anlagen sowie hektarweise Waldflächen haben der Elite-Universität langfristig eine gewisse Immunität zum Kapitalmarkt gesichert. Zwar verlor auch die Yale-Stiftung vergangenes Jahr 25 Prozent ihres Vermögens. Doch täuscht dieses Ergebnis über den langfristigen Erfolg hinweg. Die Stiftung erzielte von 1993 bis heute eine Rendite von 13 Prozent jährlich.

Auch das Kölner Bankhaus Sal. Oppenheim hält die 70/30-Aufteilung für überholt. Für die 130 Stiftungen, für die es mehr als 2 Milliarden Euro verwaltet, hat die Bank daher jüngst den Fonds Oppenheim Strategiekonzept Stiftungen (A0Q988) aufgelegt. Fondsberater ist die Oppenheim Vermögenstreuhand (OVT). Neben Renten und Aktien nimmt er Immobilienfonds und alternative Investments ins Portfolio.

Darunter fallen Private Equity, Rohstoff- und Mikrofinanzinstrumente. Vier Ausschüttungstermine gibt es im Jahr. Zudem sorgen Wertsicherungsstrategien dafür, dass das Stiftungskapital in seiner Substanz erhalten bleibt.

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