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Stiftungen kommen gut durchs Zinstal – noch

Die meisten Stiftungen kommen bisher recht gut durch das aktuelle Niedrigzinsumfeld. Das fand der Bundesverband Deutscher Stiftungen heraus, indem er 250 Stiftungen befrage.

Deren Erträge blieben insgesamt stabil. So verzeichneten knapp 40 Prozent der befragten Stiftungen im Jahr 2012 gleichbleibende ordentliche Erträge (Zinsen, Dividenden, Mieten). Bei einem Viertel haben sie sogar zugenommen. Die außerordentlichen Gewinne (realisierte Kursgewinne) blieben bei 57 Prozent stabil und knapp 30 Prozent der Stiftungen verzeichneten eine Zunahme. Die Erwartungen für 2013 fallen durch das Niedrigzinsniveau jedoch gedämpft aus. Die Gesamtrenditen sind im dritten Jahr in Folge sehr gering. 2010 lagen sie bei 3,5 Prozent und 2011 sowie 2012 bei jeweils 3,0 Prozent. Eine ähnliche Befragung ergab 2008 noch eine Rendite von 4,4 Prozent. Insgesamt erreichen dabei Stiftungen mit höherem Stiftungskapital (über eine Million Euro) signifikant höhere Renditen – 2012 bis zu 4,3 Prozent durchschnittlich.

Verluste mussten die Stiftungen bisher aber kaum verzeichnen: 2012 waren es 7,3 Prozent der befragten Einrichtungen. 2011 waren es 11,5 Prozent. Die Abschreibungen auf Buchwerte lagen jedoch bei 14,3 Prozent. Ein Fünftel befürchtet nun, das Stiftungsvermögen im kommenden Jahr nicht real – also mit Ausgleich der Inflation – erhalten zu können. „Je länger die Niedrigzinsphase andauert, desto dünner wird die Luft für Stiftungen“, sagt Hans Fleisch, Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen.

Die Ausgaben für die Stiftungszwecke sind 2012 bei jeder fünften Stiftung zurückgegangen. Bei 34 Prozent sind sie gestiegen, bei 46 Prozent gleich geblieben.

Um den Einnahmenmangel auszugleichen, wollen jedoch nur 40 Prozent der Stiftungen Maßnahmen ergreifen. Hiervon wollen 70 Prozent eventuell versuchen, von Außen frisches Geld hereinzuholen (Fundraising). 88 Prozent der kleineren Stiftungen (weniger als eine Million Euro Stiftungskapital) möchten neue Einnahmequellen erschließen. 68 Prozent der großen wollen ihre Hebelwirkung durch Kooperation verstärken.

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