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Stimmen zum Zinsentscheid EZB hält Füße und Leitzins still – und nun?

Es war mal wieder soweit: Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB), Tag der Euro-Beschützer. Im November hatte die EZB den Leitzins, zu dem sich Banken dort Geld leihen dürfen, auf 0,25 Prozent gesenkt.

Im Januar enttäuschte der Aktienmarkt und die Inflation in der Eurozone war mit durchschnittlichen 0,7 Prozent niedriger als erwartet und deutlich unter dem Zielwert von 2 Prozent. Die Blicke waren auf EZB-Chef Mario Draghi gerichtet.

Schraubt die EZB den Leitzins weiter runter? Beginnt sie, Anleihen zu kaufen? Oder zu welchen Mitteln würde Draghi greifen? Im Vorfeld war Abwarten auf den Märkten angesagt. Nun ist es raus, das Zinsniveau von 0,25 Prozent bleibt. Die EZB macht: erstmal nichts.

DAS INVESTMENT.com zeigt einen Überblick erster Reaktionen und Meinungen.

Georg Fahrenschon, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV):


„Gerade mit Blick auf die zuletzt angekündigte geldpolitische Straffung in den USA sowie den Leitzinssteigerungen im Zuge der jüngsten Währungsturbulenzen in einigen Schwellenländern wie der Türkei, Indien oder Brasilien ist es richtig, eine Politik der ruhigen Hand zu betreiben.“

Thomas Gitzel, Chefökonom der Verwaltungs- und Privatbank Aktiengesellschaft (VP Bank):

„Die Wortwahl lässt also darauf schließen, dass zunächst keine weiteren Maßnahmen der Währungshüter anstehen. Letztlich dürfte aber die EZB im weiteren Jahresverlauf zum Handeln gezwungen werden. Der Preistrend in den angeschlagenen Ländern der Eurozone zeigt nach unten.

In Anbetracht hoher Arbeitslosenquoten dürfte sich daran auch so schnell nichts ändern. Draghi hat sich mit seiner Rhetorik heute jedenfalls keinen Gefallen getan. Mit dem noch während der Pressekonferenz deutlich gestiegenen Euro verschärfen sich jedenfalls Deflationstendenzen.“
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