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Stirb schnell: Bankenverband rügt Wetten der Deutschen Bank

Quelle: Anna Meister / Pixelio
Quelle: Anna Meister / Pixelio
Die beiden Vorgänger-Fonds 1 und 2 spekulierten noch mit Hilfe echter Lebensversicherungspolicen auf den Tod der Versicherten. Mit dem db Kompass Life 3 Fonds legte die Deutsche Bank im Herbst 2007 eine Steigerung der morbiden Grundidee hin. Der Lebensversicherungsfonds verzichtet ganz auf reale Policen und wettet stattdessen auf die Lebenserwartung von 500 älteren Menschen aus den USA.

Das funktioniert folgendermaßen: Die Bank sucht sich 500 sogenannte „Referenzpersonen“ im Alter zwischen 72 und 85 Jahren aus. Sie werden regelmäßig durch eine „Tracking Company“ kontaktiert und stellen ihre Gesundheitsdaten zur Verfügung. Daraus wird die Restlebensdauer der gesamten Gruppe errechnet. Nun geht die Deutsche Bank mit ihrem Fonds eine Wette ein, bei der die Rendite für die Anleger sich danach richtet, wie schnell diese Menschen tatsächlich sterben. Sollten sie also im Durchschnitt viel länger leben, als es das Modell errechnet hat, verlieren Anleger einen Teil ihres Geldes. Je früher die Referenzpersonen sterben, desto mehr Geld erhalten die Investoren zum Ende der Laufzeit.  

Nun ruft das umstrittene Versicherungsprodukt laut „Spiegel Online“ auch den Bankenverband auf den Plan. „Dies ist mit unserer Wertordnung, insbesondere der in ihrem Mittelpunkt stehenden Unantastbarkeit der menschlichen Würde, kaum in Einklang zu bringen", zitiert das Magazin ein Schreiben der Ombudsstelle des Bankenverbands an einen Anleger, der sein Geld zurückfordert. Ein Gericht müsse die Frage klären, ob die „Wette auf die Lebensdauer eines ausgewählten Personenkreises nicht gegen sich aus unserer Sittenordnung ergebende Verhaltensverbote verstößt".

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