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Studie: Wollen Deutsche sozialere Banken?

43 Prozent der Deutschen erwarten heutzutage, dass ihre Hausbank auch Produkte anbietet, die nach ethischen und sozial-ökologischen Kriterien ausgerichtet sind. Drei von vier Bankkunden erwarten zudem, dass die Banken eine stärkere soziale Verantwortung übernehmen und ihre Geschäftspolitik transparenter gestalten.

Dies zeigt die Studie „Kundenmonitor Banken 2010“ des Marktforschungs- und Beratungsinstituts You Gov Psychonomics AG, zum aktuellen Schwerpunktthema „Social Banking“. 1.500 private Bankkunden im Alter zwischen 18 und 70 Jahren wurden repräsentativ befragt.

Mit dem Begriff „Social Banking“ selbst kann die Mehrheit der Bundesbürger jedoch kaum etwas anfangen: 85 Prozent wissen nicht, was sich dahinter verbirgt. Auch die Bekanntheit spezieller Nachhaltigkeitsbanken, wie etwa Ethikbank, Fidor Bank GLS Bank, Triodos Bank oder Umweltbank, liegt lediglich zwischen 5 und maximal 17 Prozent.

Noch kein nachhaltiger Trend erkennbar

„Von einem ausgeprägten Trend zum Social Banking zu sprechen, erscheint daher verfrüht. Erkennbar ist aber, dass die ethischen Ansprüche der Kunden an die Banken steigen und die Aufgeschlossenheit für soziale Geschäftsmodelle und nachhaltige Finanzprodukte wächst“, sagt Sven Hiesinger, Studienleiter bei der You Gov Psychonomics AG.

Von den namhaften konventionellen Banken werden die Genossenschaftsbanken – allen voran die Sparda-Banken – sowie die ING-DiBa von ihren Privatkunden am stärksten als „sozial“ beziehungsweise „moralisch gut“ wahrgenommen. Deren Zustimmungsraten liegen bei 45 bis 56 Prozent. Zum Vergleich: Lediglich 19 Prozent der Kunden von Großbanken äußern sich diesbezüglich positiv.

Das Potenzial der Nachhaltigkeitsspezialisten

Ob das erst zu kleinen Teilen erschlossene Interesse der Bankkunden an Social-Banking-Angeboten das weitere Wachstum der Nachhaltigkeitsbanken beflügeln wird? Bisher stellen diese mit wenigen hundert Tausend Kunden noch reine Nischenanbieter dar. Oder kann das Marktpotenzial von konventionellen Banken durch stärkere Integration sozial-ökologischer und kultureller Perspektiven in ihre Geschäftsmodelle genutzt werden? Nach Ansicht der Marktforscher ist diese Frage noch offen. Bislang fehle es zudem noch am gezielten Marketing entsprechender Produkte und Anbieter.

Wer allerdings erwartet, dass die Finanzkrise zu einem kompletten Umdenken der Bankkunden geführt hat, sieht sich getäuscht: 78 Prozent der Kunden erwarten weiterhin, dass ihre Hausbank in punkto Zinsen und Renditen das Beste für sie herausholt – erfüllt wird auch diese Erwartung allerdings bisher nur sehr eingeschränkt. Auch beim „Social Banking“ darf aus Kundensicht daher durchaus die Kasse klingeln.

Weitere Informationen zur Studie.  

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