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Aktualisiert am 29.01.2020 - 17:41 Uhrin VersicherungenLesedauer: 7 Minuten

Stuttgarter-Vertriebsvorstand Ralf Berndt: „Auf künftige Rentner kommen weitere, hohe Gesundheitskosten zu“

Ralf Berndt
Ralf Berndt; Quelle: Stock Fish, Torsten Schubert

Im Gespräch mit DAS INVESTMENT.com erklärt Vertriebsvorstand Ralf Berndt, welche Besonderheiten die neuen Produkte haben und worauf es bei den aktuellen Entwicklungen der deutschen Gesundheitspolitik ankommt. DAS INVESTMENT.com: Am 1. Februar hat die Stuttgarter ein neues Produkt – das Gesundheitskonto – auf den Markt gebracht. Haben Sie die derzeitige Diskussion um die Zusatzbeiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung etwa vorhergesehen?

Ralf Berndt: Sagen wir so, wir haben die negative Entwicklung des deutschen Gesundheitswesens in den vergangenen Jahren sehr genau beobachtet, unsere Schlüsse daraus gezogen und dem Markt zum richtigen Zeitpunkt das passende Vorsorgeprodukt präsentiert.  Die in der Vergangenheit permanent geführten Debatten um das deutsche Gesundheitssystem waren sehr deutliche Indizien dafür, dass das System irgendwann nicht länger finanzierbar sein kann. Und eines ist weiterhin sicher: Die Zusatzbeiträge, die zum Jahresbeginn 2010 nun von den ersten Kassen erhoben worden sind, sind nur die Spitze des Eisbergs. In Sachen Gesundheit kommen auf die künftigen Rentner zweifellos noch weitere, hohe Kosten zu.

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DAS INVESTMENT.com: Warum?

Berndt: Zum einen durch den medizinisch-technischen Fortschritt mit hoch entwickelten, teuren Untersuchungs- und Behandlungsmethoden. Er führt zu einer steigenden Lebenserwartung mit mehr älteren, teils chronisch Kranken, die stetig steigende Aufwendungen aus dem Gesundheitswesen benötigen. Dem steht ein sinkender Anteil erwerbstätiger Beitragszahler entgegen, die in das System einzahlen. Eine demografisch bedingte finanzielle Schieflage des Systems ist also programmiert.

DAS INVESTMENT.com: Das betrifft aber eher die Jüngeren.

Berndt: Was viele dabei vergessen ist, dass auch Rentner auf ihre Altersbezüge Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung zahlen. Im Ruhestand werden bei der Ermittlung der gesetzlichen Beiträge auch Nebeneinkünfte wie Betriebsrenten herangezogen. Freiwillig Versicherte zahlen sogar auf Einnahmen aus Lebensversicherungen oder Vermietung. Für viele wird es dann knapp, denn die Einkünfte im Alter fallen in der Regel ohnehin geringer aus, als das noch im Berufsleben der Fall war. Nehmen wir an, ein 67-jähriger zu Erwerbszeiten leitender Angestellter und heute Rentner bekommt 2.000 Euro aus der gesetzlichen und einer zusätzlichen privaten Rentenversicherung im Monat. Davon müsste er allein rund 25 Prozent für seine Krankenversicherung zahlen. Nach Abzug weiterer Fixkosten wie zum Beispiel Miete bleibt dann unterm Strich nur noch wenig Geld für ein entspanntes Leben im Alter. Mit dem Gesundheitskonto sorgt die Stuttgarter dafür, dass Gesundheitsvorsorge auch künftig noch bezahlbar bleibt.

DAS INVESTMENT.com: Wie funktioniert das Konzept Gesundheitskonto?

Berndt: Das Prinzip ist einfach: Während des Erwerbslebens wird das Gesundheitskonto nach und nach mit Sparbeiträgen angefüllt. Auf das Kapital gibt es einen Zins in Höhe unserer Gesamtverzinsung, sie liegt derzeit bei 4,6 Prozent. Das auf diese Weise angesparte Guthaben sorgt schließlich dafür, dass die Gesundheitsvorsorge im Alter sichergestellt ist und die monatliche Rente mit diesen Ausgaben nicht belastet wird. Die Krankenversicherungsbeiträge werden durch die monatlich lebenslang ausgezahlten Leistungen aus dem Gesundheitskonto gedeckt beziehungsweise erheblich gesenkt.

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