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Täglicher Marktkommentar Aprilscherz aus Japan? Leider nicht...

Apella-Fondsexperte Ulrich Harmssen: „Börsianer in Europa lassen angesichts des Einbruchs des japanischen Tankan-Index die guten Nachrichten aus China unbeachtet und sorgen auf breiter Front an den europäischen Aktienbörsen für Verluste
Apella-Fondsexperte Ulrich Harmssen: „Börsianer in Europa lassen angesichts des Einbruchs des japanischen Tankan-Index die guten Nachrichten aus China unbeachtet und sorgen auf breiter Front an den europäischen Aktienbörsen für Verluste
Heute Morgen versalzten den europäischen Aktienmärkten die wenig erbaulichen Daten aus Japan die Suppe: der vielbeachtete Tankan-Index, der Auskunft über die Stimmungslage in unterschiedlichen Bereichen der japanischen Wirtschaft liefert, dieses Mal für das 1. Quartal 2016, enttäuschte auf breiter Front.

Die einzelnen Teil Indizes des Tankan Berichtes brachen sehr viel deutlicher ein, als von Beobachtern erwartet. So fiel der wohl am meisten beachtete Erwartungsindex für große Firmen von 7 auf 3, statt wie von Analysten erwartet auf 6. Kein Wunder also, dass Japans Nikkei heute gegenüber dem Vortag 3,30 Prozent tiefer schloss.

China-Kracher...

Die in den vergangenen Monaten von den Medien des Mainstreams viel gescholtene Entwicklung der Wirtschaft Chinas setzt dagegen positive Akzente: der Einkaufsmanagerindex für den Sektor Produktion ist im März – erstmals seit 9 Monaten – mit 50,2 Punkten wieder über die Expansionsschwelle (50,0) gestiegen. Und auch der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor, der immer bedeutsamer für Chinas BIP wird, ist mit 53,8 (vorher 52,7) deutlich stärker angestiegen als erwartet.

Selektive Wahrnehmung

Interessanterweise ist auch heute in den Online Redaktionen der verschiedenen Medien deutlich mehr über die schlechte Nachrichtenlage aus Japan, als über die guten Nachrichten aus China zu lesen! Das ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass Japans Anteil an der Weltwirtschaft bei gerade etwa 5 Prozent, der von China inzwischen bei mehr als 16 Prozent liegt!

Auch die Börsianer in Europa lassen sich offenbar von dieser selektiven Wahrnehmungsweise beeinflussen und sorgen auf breiter Front an den europäischen Aktienbörsen für – mehr oder weniger – große Verluste. So notiert der Dax aktuell (14:12) bei etwa 9.745 Punkten – ein Minus gegenüber gestern in Höhe von 2,20 Prozent.

Sorgenkind USA

Sicherlich dürfte aber auch der Bericht zur Entwicklung des Arbeitsmarkts in den USA im März, der in wenigen Minuten veröffentlicht wird, aktuell für Unsicherheit sorgen. Da bringt man sich lieber in Deckung, bevor man auf dem falschen Fuß erwischt wird.

Allerdings: werden schlechte Daten veröffentlicht, sinkt zwar die Wahrscheinlichkeit auf einen raschen weiteren Zinsschritt durch die Fed. Zugleich muss man sich aber wieder Fragen stellen zum aktuellen Zustand der US-Konjunktur... Gut für Aktien?

Werden hingegen gute Daten gemeldet, steigen Befürchtungen hinsichtlich eines nächsten Zinsschrittes. Gut für Aktien?

Food for Thought!

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