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Täglicher Marktkommentar „Börsianer schauen gespannt auf die USA“

Ulrich Harmssen, Fondsexperte des Maklerverbunds Apella
Ulrich Harmssen, Fondsexperte des Maklerverbunds Apella
Die europäischen Aktienbörsen lassen sich heute nicht beeindrucken von den schwachen Vorgaben der Wallstreet von gestern Abend und steigen aktuell (14:19) auf breiter Front.

Die EU-Statistikbehörde Eurostat teilte heute mit, dass die Arbeitslosenquote in der Eurozone im Vergleich zum Vormonat auf 10,3 Prozent gefallen ist. Sie erreichte damit den niedrigsten Stand seit August 2011.

Sorgenkind USA

Aus den USA kommen unterdessen Daten, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die FED auf ihrer nächsten Sitzung auf einen weiteren Zinsschritt verzichten könnte: der Einkaufsmanagerindex aus Chicago sank per Februar unerwartet von zuvor 55,6 auf 47,6 Zähler. Die Prognose lag bei 53,0. Der ebenfalls viel beachtete Einkaufsmanagerindex aus Dallas (Texas) für den Sektor Produktion bestätigte per Berichtsmonat Februar das tiefe Konjunkturtal, in dem sich der Sektor Produktion befindet. Der Index legte zwar von -34,6 auf -31,8 Punkte zu; damit wird jedoch das sehr tiefe Niveau nur bestätigt. Und schließlich sank der Index Hausverkäufe von 106,8 auf 106,0 Punkte und verzeichnete per Januar mit -2,5 Prozent den stärksten Rückgang seit zwei Jahren. Die Prognose lag bei +0,5 Prozent.

„Super Tuesday“

Aber auch aus einem anderen Grund schauen Börsianer heute gespannt in die USA: das Ergebnis des sogenannten „Super Tuesday“ gilt als richtungsbestimmend hinsichtlich der Auswahl der Kandidaten aus den Lagern der Demokraten und Republikaner, die sich letztendlich um das Präsidentenamt in den USA streiten werden.

Nun heißt es zwar: „Politische Börsen haben kurze Beine“, aber Donald Trump als endgültiger Kandidat der Republikaner für das Amt des Präsidenten in den USA hätte schon das Potential, Börsen kurzfristig – vielleicht auch länger (?) – zu verunsichern. Und auch der eher links orientierte Bernie Sanders, Kandidat der Demokraten, der in den Vorwahlen gegen Hillary Clinton bislang überraschend stark abgeschnitten hat, könnte für Irritationen an den Börsen sorgen, sollte das Pendel durch den Super Tuesday in seine Richtung ausschlagen.

Fest steht jedenfalls, dass in den USA eine ganz ähnliche Entwicklung zu beobachten ist, wie in Europa: auch dort fühlen sich mehr Menschen als je zuvor durch das politische Establishment nicht mehr ausreichend repräsentiert und tendieren daher verstärkt zu radikalen Kandidaten und deren „Lösungen“...

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