LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Lesedauer: 2 Minuten

Täglicher Marktkommentar China Bashing – das „Spiel“ geht weiter...

Apella-Fondsexperte Ulrich Harmssen: „Unterstellt man 6,7 Prozent Wachstum, wird das BIP Chinas in 2016 nach Adam Riese um gut eine Billion US-Dollar steigen“.
Apella-Fondsexperte Ulrich Harmssen: „Unterstellt man 6,7 Prozent Wachstum, wird das BIP Chinas in 2016 nach Adam Riese um gut eine Billion US-Dollar steigen“.
Das Internet ist heute voll mit der folgenden Meldung: „Chinas Wirtschaftswachstum wird sich nach den Erwartungen der Weltbank in diesem Jahr auf 6,7 Prozent weiter verlangsamen.“

Und: „Im vergangenen Jahr war China mit 6,9 Prozent so langsam wie seit 25 Jahren nicht mehr gewachsen.“

Mit diesen Meldungen wird suggeriert, dass Gefahren für die Weltwirtschaft aus dem fernen Osten drohen, weil unsere linear denkenden Gehirne exponentielle Prozesse schlecht nachvollziehen können.

Ein lohnenswerter Blick hinter die Zahlen

Laut IMF World Economic Outlook Database beträgt das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Chinas aktuell ca. 17,6 Billion US-Dollar und überflügelt damit als größte Volkswirtschaft der Welt das BIP der USA.

Unterstellt man 6,7 Prozent Wachstum, wird das BIP Chinas in 2016 nach Adam Riese also um gut eine Billion US-Dollar steigen; nur dieser Wachstumsanteil Chinas ist damit fast so groß wie das gesamte BIP von Spanien...

Und noch etwas wird klar, wenn man sich mit Zahlen beschäftigt:

10,4 Prozent Wachstum (2010) bezogen auf das BIP Chinas in 2010 (damals 5,93 Billionen US-Dollar) sind in absoluten Zahlen deutlich weniger Wachstum als 6,7 Prozent Wachstum heute bezogen auf 17,6 Billionen US-Dollar!

Zur Verdeutlichung: der FDP Effekt

Wenn es der FDP bei der nächsten Bundestagswahl gelänge, ihren Stimmenanteil (4,80 Prozent) der letzten Bundestagswahl zu verdoppeln (+ 100 Prozent), käme sie auf 9,6 Prozent Stimmenanteil (4,80 Prozent mehr, als bei der letzten Wahl).

Gelänge es hingegen der SPD, ihren Stimmenanteil bei der letzten Bundestagswahl in Höhe von 25,7 Prozent „nur“ um + 20 Prozent zu erhöhen, bedeutete dies ein Stimmenanteil von 30,84 Prozent (5,14 Prozent mehr, als bei der letzten Wahl).

Fazit: 6,7 Prozent Wachstumsrate in China heute im Vergleich zum Wachstum Chinas in 2010 (10,4 Prozent) ist auf den ersten Blick ein Rückgang.

Wer aber dabei „vergisst“, dass das BIP Chinas seit 2010 gewaltig gestiegen ist, gerät mit der simplen Beobachtung der Tatsache, dass 6,7 Prozent < 10,4 Prozent leicht auf den Holzweg...

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion