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Täglicher Marktkommentar „Es geht wieder aufwärts“

Ulrich Harmssen
Ulrich Harmssen

Nach massiven Verlusten in den letzten Tagen und Wochen, geht es heute endlich mal wieder aufwärts an den europäischen Börsen. Die Dynamik der Aufwärtsbewegung lässt auf einen Short Squeeze schließen (short positionierte Börsianer lösen angesichts steigender Kurse – und damit eigener Verluste – ihre Positionen auf und müssen sich eindecken, was wiederum die Kurse nach oben zieht).

Insbesondere die Shorties in Aktien der Deutschen Bank dürfte es bei einem aktuellen Plus in Höhe von 12,89% heute böse erwischt haben. Hinzugefügt sei aber, dass Aktien der Deutschen Bank im Mai 2007 noch bei gut 100 EUR standen und heute gerade einmal bei 14,94 EUR (16:47). Nebenbei: KBV Deutsche Bank unter 0,5! Eine abenteuerliche Bewertung, die möglicherweise demnächst auch Begehrlichkeiten wecken könnte (wenn Bankbilanzen denn nicht so schwierig zu lesen wären)...

Rohölpreise steigen heute kräftig

Die Rohölpreise steigen heute kräftig und stützen steigende Aktienkurse derjenigen Unternehmen, die sich mit der Herstellung und Distribution des schwarzen Goldes beschäftigen. Aber wichtiger noch: steigende Rohölpreise nehmen den Druck von denjenigen Ländern, die durch den Verfall des Ölpreises dazu gezwungen sind, Löcher in ihren Staatshaushalten mit dem Verkauf von Wertpapieren aus ihren Staatsfonds zu stopfen. Gerade diese Länder waren es in den vergangenen Wochen und Monaten, die große Pakete von Aktien verkauften, ohne dabei auf große Nachfrage zu stoßen. 

Zyklisch agierende Anleger in ETFs (ohne Cash Quoten!) verstärken dann den Abwärtsdruck, von risiko-adjustierten Produkten ganz zu schweigen. Computersysteme, die bei Erreichen bestimmter Schwellenwerte, massenhaft und gleichzeitig massive Verkaufsorders generieren, erledigen den Rest. Ergebnis: eine Abwärtsspirale, die mit den fundamentalen Daten nur noch wenig zu tun hat. 

Diese Spirale nach unten mag beklagenswert sein; sie eröffnet aber für den langfristig agierenden Anleger wunderbare Möglichkeiten, „Gutes“ zu einem attraktiven Preis einzukaufen (Gutes wird nicht dadurch schlechter, nur weil es billiger geworden ist)!

Der teuerste Satz an der Börse lautet bekanntlich: „Dieses Mal ist alles anders.“

Nein, auch dieses Mal ist es genauso wie sonst: Aktienbörsen bewegen sich langfristig in einem Korridor nach oben, wobei der Korridor durch die Abweichungen vom Durchschnitt nach oben und unten definiert wird. Diese Abweichungen kann man nutzen. Die Handlungsmaximen dazu lauten: „An Gewinnmitnahmen ist noch niemand gestorben.“ und „Im Einkauf liegt der Gewinn.“

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