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Täglicher Marktkommentar Ölpreis zieht Aktienmärkte nach unten

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Nun, da der Ölpreis so stark gefallen ist (3 Jahre: - ca. 70%), entstehen in einzelnen Ländern in den Staatshaushalten große Lücken, die gefüllt werden müssen. Es liegt für diese Länder nahe, diese Lücken durch den Verkauf von z. B. Aktien zu stopfen. 

Da insbesondere deutsche Aktien bei Sovereign Wealth Fonds sehr beliebt sind, erklärt dies auch – bei fallenden Ölpreisen - die besonders großen Verluste im DAX im Vergleich zu anderen europäischen Aktien-Indizes.  Zugleich finden wir hier auch die Erklärung dafür, dass in letzter Zeit insbesondere vermeintliche Qualitätstitel von Kursverlusten stark betroffen waren (Long/Short Equity Fonds - auf der Long Seite vornehmlich in „Qualität“ investiert - können hiervon ein Liedchen singen…!)

Dass es bei einem weiter fallenden Ölpreis auch in den USA zu schwerwiegenden Problemen kommen könnte, liegt auf der Hand. Die in der Fracking / Shale Industrie tätigen mittelständischen Unternehmen haben sich dort in großem Umfang über Kredite bei Banken und/oder die Ausgabe von Anleihen finanziert (1/3 der Hochzins-Anleihen in den USA stammen aus dem Rohstoffsektor).

Die Unternehmensberatung Deloitte erwartet, dass etwa 175 US-Ölfirmen – jede dritte (!) – in diesem Jahr in die Pleite schlittern könnten. Zusammen vereinen diese Firmen ca. 150 Mrd. USD Schulden auf sich – davon befinden sich ca. 14 Mrd. USD auch in den Büchern europäischer Banken... (Überraschung: die Deutsche Bank ist auch dabei...)

Fazit: man kann es drehen wie man will; die weitere Entwicklung des Ölpreises wird in den nächsten Wochen und Monaten maßgeblich darüber bestimmen, wie es an den Aktienbörsen – insbesondere auch im DAX - weitergehen wird.

Geht der Ölpreis weiter nach unten, dürfte es daher ziemlich „ruppig“ werden...

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