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Technologie-Aktien Abseits vom Mainstream

Der aktuelle Bullenmarkt in den USA ist bislang der zweitlängste. Getoppt wird er nur von der Aufwärtsphase an den Aktienmärkten in den 1990er Jahren. Damals wie heute sind Technologie-Aktien die Haupttreiber. Vor allem fünf Schwergewichte stehen im Fokus, die FAAMG-Aktien: Facebook, Apple, Amazon, Microsoft und Google (Alphabet)*. Alle fünf haben bereits eine beeindruckende Performance hinter sich. Jetzt noch auf diesen Zug der großen fünf Tech-Werte aufzuspringen hält Aditya Khowala für zu spät. Der Experte für US-Aktien bei Fidelity warnt: „Es gibt nicht mehr genügend Anzeichen für ein attraktives Wertpotenzial, um einen Einstieg zu rechtfertigen.“

Dennoch ist Khowala ein starker Verfechter von Technologie-Aktien, er sieht die Chancen nur eben abseits der Blockbuster. „Es ist offensichtlich, dass sich die technologische Infrastruktur rasant entwickelt und wir erst am Anfang dieses Prozesses stehen“, sagt Khowala. Zurzeit bewegt sich die IT-Branche in Richtung Cloud Computing und den darin eingebetteten Service-Modellen wie Infrastructure-as-a-Service (IaaS) und Software-as-a-Service (SaaS). „Dieser Umbruch wird tiefgreifende Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette im Technologiebereich haben“, ist der Aktienexperte überzeugt. Bislang habe Cloud Computing sich gerade einmal 5 Prozent des 1,3 Billionen Dollar schweren IT-Budgets der Unternehmen in den USA gesichert. „Es wird erwartet, dass der Anteil um mehr als 25 Prozent pro Jahr wächst, so dass wir 2021 eine Durchdringung von 15 Prozent und mehr haben werden“, sagt Khowala.

Hybride Clouds und Software-as-a-Service bieten Anlagechancen

Der Aktienmarkt habe dieses Wachstum bereits eingepreist, gehe aber davon aus, dass dies den öffentlichen Clouds zufällt, die für jeden zugänglich sind, wie Amazons AWS oder Microsofts Azure. Das Fidelity-Research kommt hingegen zu dem Schluss, dass es noch Jahre dauern wird, bis Unternehmen reine Cloud-Modelle nutzen. Vielmehr werden sie Neues in die Cloud hochladen und ihre alte Infrastruktur nebenbei laufen lassen. Khowala sieht daher gute Chancen für Firmen, die Unternehmen helfen, solch eine „hybride Cloud“ zu managen. Dazu zählt er beispielsweise die Software-Giganten VM Ware und Red Hat, die neue Produkte für die hybride Welt auf den Markt bringen. „Beide Unternehmen können über viele Jahre wachsen und das Risiko-Rendite-Verhältnis ist sehr attraktiv.“ Zu den Hauptverlierern dieser Entwicklung zählt er hingegen klassische Hardware-Unternehmen.

Neben der Infrastruktur wird sich mit zunehmendem Cloud Computing die Software-Nutzung ändern. Auch in diesem Trend sieht Khowala Chancen. Bislang kümmerten sich die IT-Abteilungen in Unternehmen um den Kauf von Software. Künftig kann dieser Bereich ebenfalls an externe Dienstleister ausgelagert werden, die die Software-Nutzung übers Internet gegen Gebühr zur Verfügung stellen. Updates der Programme erfolgen in der Regel automatisch, sobald sie zur Verfügung stehen. Es muss nicht mehr Jahre gewartet werden, bis sich die IT-Abteilung für ein oft teures Update der Software entscheidet. Khowala gefallen mehrere Unternehmen, die Software-as-a-Service anbieten. Sein Favorit ist jedoch Salesforce. „Das Unternehmen steigert seine Einkünfte um 20 Prozent und mehr pro Jahr. Innerhalb der nächsten fünf Jahre werden sie die 20-Milliarden-Dollar-Marke knacken“, prophezeit Khowala, der Salesforce zudem für einen interessanten Übernahmekandidaten hält.

* Die Nennung von Einzeltiteln dient ausschließlich der Illustration und ist nicht als Kauf- oder Verkaufsempfehlung zu verstehen. Bitte beachten Sie, dass diese Ansichten nicht länger aktuell sein können und Fidelity daraufhin bereits reagiert haben kann. Der Wert der Anteile kann schwanken und wird nicht garantiert. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine zuverlässigen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen.