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Aktualisiert am 08.01.2018 - 15:53 UhrLesedauer: 7 Minuten

Templetons Deutschland-Chef im Interview „Der Templeton Growth war damals ein Geheimtipp“

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Bei den Schwellenländerfonds haben Sie einiges verändert und Fondsmanager Mark Mobius ersetzt.

Berben: Zunächst: Mark hatte für die Fonds schon immer ein großes Team um sich. In den vergangenen 30 Jahren hat er wertvolle Netzwerke aufgebaut und liefert noch immer unglaubliches Wissen durch seine Kontakte und seine Beobachtungen in den Ländern, die er bereist. Er hat sich jetzt aus dem operativen Geschäft zurückgezogen, und im gleichen Zuge wurde Stephen Dover zum Chief Investment Officer ernannt. Außerdem wurden einige Mitarbeiter, wie von Ihnen angedeutet, in leitende Positionen befördert. So hat beispielsweise Carlos von Hardenberg, der seit Ende der 90er Jahre für das Team arbeitet, die Verantwortung für unsere globalen Emerging-Markets-Fonds übernommen.

Zugleich ist die Wertentwicklung besser geworden.

Berben: Wir hatten den Aufstieg der Technologieaktien in den Schwellenländern zunächst verpasst. Das hat die neue Mannschaft nachgeholt. 2015 hat sie Gewichtungen bei traditionellen Value-Titel aus dem Rohstoffe- und Öl-Sektor zurückgefahren, und starke Hightech-Werte, vor allem auch aus dem Midcap-Bereich aufgestockt. Zudem befassen sich jetzt fünf Analysten ausschließlich mit Werten aus dem Tech-Sektor. Das sollte sich weiter auszahlen. Allerdings arbeiten wir mit der bei uns üblichen Vorsicht, weshalb wir die Aktienindizes in den Schwellenländern kurzfristig gar nicht unbedingt schlagen wollen. Der MSCI-Index für Schwellenländer besteht zu über 30 Prozent aus einigen wenigen Tech-Aktien, hier sehen wir das Risiko für passive Index-Anleger.

Reinhard Berben, Geschäftsführer von Franklin Templeton in Deutschland (Foto: Piotr Banczerowski)

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Berben: Ein Meilenstein für die Firma in diesem Jahr war sicherlich die Einführung von Franklin Liberty-Shares in Europa. Das ist unsere Marke, unter der wir ETFs auflegen. Gestartet haben wir im September und Oktober mit fünf Smart-Beta-ETFs, darunter ein globaler Nachhaltigkeits- und ein globaler Schwellenländer-ETF.

Zweitens arbeiten wir daran, beim Thema Nachhaltigkeit stärker wahrgenommen zu werden. Dafür werden wir zum einen die Arbeit unserer aktiven Schwellenländer-Fondsmanager stärker erklären, die sie genau auf Themen wie Corporate Governance und soziale Verantwortung von Firmen in Schwellenländern achten. Zum anderen werden wir auch einen Templeton-Aktienfonds vorstellen, der nur in Firmen investiert, die es mit dem Klimaschutz ernst meinen.

Was hätten Sie rückwirkend in Ihrer Karriere bei Franklin Templeton gern anders gemacht?

Berben: Beim Eintritt in den ETF-Markt hätten wir definitiv schneller sein können.

Und was ist Ihnen in der Zeit besonders gut gelungen?

Berben: Wir sind in Deutschland mit rund 28 Milliarden US-Dollar nach wie vor der zweitgrößte ausländische Anbieter von Publikumsfonds. Wir haben unsere Spitzenposition also auch in schwierigen Zeiten halten können.

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