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House View „Wir halten Ausschau nach kurzfristigen Einbrüchen am Markt“

Unternehmenszentrale der Standard Life Investments in Schottland.
Unternehmenszentrale der Standard Life Investments in Schottland.
Unsere Portfolios sind eher zyklisch als defensiv orientiert, deshalb halten wir Ausschau nach kurzfristigen Einbrüchen am Markt, um unsere Aktien- und Anleihenpositionen weiter auszubauen. Keine ernsthaften Inflationsgefahren oder Ungleichgewichte in der Leistungsbilanz bedeuten, dass der globale Konjunkturzyklus über mehrere Jahre hinweg gleich bleiben wird, von einem gravierenden exogenen Schock einmal abgesehen. Damit die Ralley anhalten kann, muss sich das Gewinnwachstum der Unternehmen jedoch beständig bis ins Jahr 2015 fortsetzen.

Europäische Staatsanleihen liegen vorn

Wir halten auch weiterhin nach Renditechancen Ausschau, da die Zinsen in den großen Volkswirtschaften niedrig bleiben bzw. nicht rapide steigen werden. Diese Chancen können sowohl in Aktien, Unternehmensanleihen, Emerging-Market-Anleihen oder gewerblichen Immobilien liegen.

In unserer House View sind Aktien und Immobilienwerte übergewichtet, Kreditanleihen neutral und Staatsanleihen untergewichtet. Bei den festverzinslichen Anlagen bevorzugen wir europäische Staatsanleihen sowohl der Kern- als auch der Peripherieländer, da sich der Disinflationsdruck förderlich auswirkt. Innerhalb des Aktienbereichs favorisieren wir etablierte Aktienmärkte und ziehen hier den US-amerikanischen dem britischen und japanischen Kapitalmarkt vor. Unterdessen gehen wir unser Exposure in europäischen und Emerging-Market-Aktien weiterhin selektiv an. Der Investmentprozess von Standard Life Investments


Moderates Risiko in den Portfolios

Die Global Investment Group vertritt weiterhin die Auffassung, dass Portfolios auch künftig nur mit einem moderaten Risiko ausgestattet sein sollten – mit Fokus auf stabilen Renditen oder nachhaltiger Gewinnsteigerung in einer moderaten Wachstumsumgebung.

Staatsanleihen  
US-Staatsanleihen: Untergewichten


Das Ende der QE-Maßnahmen dürfte die US-Notenbank in die Lage versetzen, die Zinsen ab Mitte 2015 allmählich wieder anzuheben, auch wenn sie mit Hilfe der Forward Guidance das Tempo der Renditeentwicklung unter Kontrolle halten wird.

Europäische Anleihen: Übergewichten


Das von niedriger Inflation und moderatem Wirtschaftswachstum gekennzeichnete Umfeld wirkt sich stützend auf die Märkte für Anleihen aus. Nach der Überprüfung der europäischen Banken sowie angesichts weiterer anstehender EZB-Maßnahmen können sich die Spreads in den europäischen Peripheriestaaten weiter einengen.

Britische Staatsanleihen (Gilts): Untergewichten

Die Anlageklasse reagiert anfällig auf eine Erhöhung der Zinssätze, während das Wirtschaftswachstum stabil bleibt und die Bewertungen teuer sind. Ein kontrollierbarer Inflationsdruck sowie Maßnahmen der britischen Zentralbank können sich stützend auf steigende Anleiherenditen auswirken.

Japanische Anleihen: Untergewichten


Die Inflationsaussichten verschlechtern sich angesichts der Reflationsbestrebungen der Regierung zunehmend. Die Erweiterung des Programms der japanischen Zentralbank für den Aufkauf von Staatsanleihen sollte jedoch einen übermäßigen Anstieg der Renditen verhindern.

Globale inflationsgeschützte Anleihen: Neutral

Obwohl die inflationären Verhältnisse in vielen entwickelten Volkswirtschaften gemäßigt sind, müssen die Bewertungen in den einzelnen Ländern sorgfältig analysiert werden. Die lockere Geldpolitik und die dadurch geförderte Inflation sorgen auch weiterhin für Verunsicherung bei den Anlegern.

Globale Emerging-Markets-Anleihen: Übergewichten/Neutral

Aufgrund besser bewerteter Spreads sind auf US-Dollar lautende Anleihen übergewichtet. Dagegen besteht eine neutrale Gewichtung bei auf Landeswährung lautenden Anleihen, da sie eine sorgfältige Analyse der einzelnen Währungen und Spread-Faktoren erfordern.

Unternehmensanleihen  
Investment Grade-Anleihen: Neutral


Anreize wie positive Unternehmens-Cashflows werden zunehmend mit eingepreist; die Gesamterträge von Investmentgrade-Anleihen werden zeitweise von der Volatilität der Referenz-Staatsanleihen beeinflusst.

Hochzinsanleihen: Neutral


Die Spreads weiteten sich aus und schufen so ein positives Umfeld für Bewertungen, insbesondere für US-Anleihen gegenüber europäischen Anleihen. Die Ausfallprognosen für Anleihen sind günstig, wobei jedoch die Liquidität weiterhin für Verunsicherung sorgt.

Aktien  
US-Aktien: Übergewichten


Obwohl der Markt relativ teuer ist, stützen günstige wirtschaftliche Fundamentaldaten auch weiterhin den stetigen Aufwärtstrend bei den Unternehmensgewinnen und Aktienrückkäufe sorgen für weitere Erträge bei den Anlegern.

Europäische Aktien: Neutral

Trotz günstiger Bewertungen und der sich verbessernden Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen sind die Erträge aufgrund der vorangegangenen Aufwertung des Euro sowie der schwachen Preissetzungsmacht vieler Unternehmen verhalten.

Japanische Aktien: Übergewichten

Strukturreformen stehen noch aus, aber der zunehmende Managementfokus auf Eigenkapitalrendite und die Pläne zur Senkung der Unternehmenssteuer wirken sich förderlich aus. Indessen sollte die japanische Zentralbank letztendlich mehr Maßnahmen ergreifen, um das Inflationsziel zu erreichen.

Britische Aktien: Übergewichten


Die spürbare Verbesserung der binnenwirtschaftlichen Situation wirkt sich positiv auf die Gewinnsteigerung aus. Jedoch bedeutet die Stärke des britischen Pfunds für viele auslandsorientierte Unternehmen Gegenwind.

Aktien asiatischer Industriestaaten: Untergewichten

Das langsamere Wirtschaftswachstum, insbesondere in China, setzt einige Länder unter Druck. Dies betrifft auch Australien, dessen Terms of Trade sich verschlechtert haben. Politische Unruhen in Regionen wie Hongkong sind für die Aktienmärkte wenig förderlich.

Emerging-Markets-Aktien: Neutral


Die Performance ist zunehmend uneinheitlich. Während einige Länder von ihren starken Fundamentaldaten profitieren, geraten andere aufgrund von politischen Maßnahmen, Leistungsbilanzdefiziten sowie der schärferen Geldpolitik zur Stabilisierung der sinkenden Devisenkurse unter Druck.

Immobilien  
Großbritannien: Übergewichten


Das robuste Wirtschaftswachstum stärkt auch weiterhin die Immobilienpreise in der nahen Zukunft und die Erträge bleiben im Vergleich zu anderen Anlageklassen attraktiv. Dies legt angemessene Renditen über eine dreijährige Haltedauer nahe.

Europa: Neutral


In Anbetracht des von quantitativer Lockerung (QE) und niedrigen Zinsen geprägten Umfelds bieten hochwertige Objekte in Kernmärkten attraktiven relativen Wert. Indessen zeichnet sich in Teilen der peripheren Regionen eine stetige Wertsteigerung ab.

Nordamerika: Neutral


Der kanadische Immobilienmarkt hat mit Gegenwinden zu kämpfen, die zum einen von der regen Bautätigkeit bei den Büroimmobilien und zum anderen von den auf Zinsschwankungen empfindlich reagierenden Konsumenten ausgehen. Die USA sollten von dem anhaltenden Wirtschaftswachstum bei jedoch aggressiven Preisen profitieren.

Asien-Pazifik: Neutral


Die Renditen sind weithin stabil, wobei die Preise jedoch von einer attraktiven Ertragsmarge und sich erholenden Mieten nach oben getrieben werden. Japan bleibt auch weiterhin der Immobilienkonjunktur voraus, gefolgt von Australien.

Weitere Anlageklassen  
Internationale Devisen
USD: Stark Übergewichten, GBP: Neutral: EUR: Untergewichten und JPY: Untergewichten


Der US-Dollar und bis zu einem gewissen Grad das britische Pfund werden letztendlich von einer verschärften Geldpolitik profitieren. Indessen sollten EZB-Maßnahmen den Euro schwächen. Die japanischen Währungsbehörden bevorzugen einen schwächeren Yen, um die heimische Volkswirtschaft zu unterstützen.

Globale Rohstoffmärkte: Neutral

Verschiedene Faktoren wie der Anstieg des US-Dollars, die Nachfrage aus China, Spannungen in Nahost und die Klimabedingungen wirken sich auf die Aussichten der verschiedenen Rohstoffmärkte aus.

Liquide Mittel  
Cash: Untergewichten


In den USA und Großbritannien laufen die unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen aus; auch einige Emerging Markets verschärfen ihre Geldpolitik. Die Aussicht auf weitere QE-Maßnahmen in Europa und Japan wird die dortigen Zinsen niedrig halten.
 

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