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Aktualisiert am 31.03.2020 - 09:40 Uhrin Absolute ReturnLesedauer: 4 Minuten

Marktkommentar Trotz geopolitischen Spannungen Investmentchancen wahrnehmen

Im Monat Mai legten globale Aktien leicht zu. Allerdings erwiesen sich die Märkte als recht volatil, und die Performance fiel auf regionaler Ebene uneinheitlich aus. So konnten Industrieländer die Wertentwicklung der Schwellenländer übertreffen. Der US S&P 500 Index profitierte von günstigen Unternehmensergebnissen sowie abgeschwächten Erwartungen einer unmittelbar bevorstehenden Zinserhöhung und erreichte eine neue Rekordmarke.

Uneinheitliche globale Wirtschaftsdaten

Derweil profitierten britische Aktien vom überraschenden Wahlsieg der konservativen Partei, und auch Japan konnte dank unerwartet guter Wachstumszahlen solide Gewinne verbuchen. Die anhaltende Unsicherheit in Bezug auf Griechenland dämpfte die Fortschritte in Europa, da es der Regierung in Athen immer noch nicht gelungen ist, eine Einigung mit ihren Gläubigern zu finden. Staatsanleihen entwickelten sich einmal mehr schwächer als Aktien, während die Renditen zulegten. Auch Kreditwerte notierten negative Renditen, wobei sich Hochzinsanleihen besser schlugen als Investment Grade-Titel. Die Spreads änderten sich während des Monats nur wenig.

Die globalen Wirtschaftsdaten fielen uneinheitlich aus. In Europa meldeten beispielsweise Spanien und Italien solide Wachstumszahlen für das erste Quartal. Währenddessen hat sich das Geschäftsklima in Deutschland im Mai gegenüber dem Vormonat deutlich abgeschwächt. Auch das Verbrauchervertrauen in der Eurozone verschlechterte sich im zweiten Monat in Folge. Derweil wuchs die japanische Wirtschaft in der Zeit von Januar bis März im zweiten Quartal in Folge und konnte damit die Markterwartungen übertreffen. An den Devisenmärkten setzte der US-Dollar nach seinem Tiefstand Mitte Mai erneut zu einer Rally an. Die Rohstoffpreise schwächten sich einmal mehr ab.

Strategiewechsel: US-amerikanische vs. japanische Duration

Im Mai beendeten wir unsere Strategie einer Bevorzugung europäischer gegenüber US-amerikanischer und japanischer Duration. Diese hatten wir im Februar, als die Renditen auf deutsche Bundesanleihen die japanischen JGB-Renditen einholten, erneut überprüft und beschlossen, sie bis auf weiteres beizubehalten. Rückblickend erwies sich diese Entscheidung als günstig. Angesichts der Bewertung und des Ausmaßes der inzwischen erzielten Performance halten wir es nun jedoch für angebracht, die Strategie glattzustellen.

Der Global Absolute Return Strategies Fund erzielte während des Monats eine Rendite von 0,74 Prozent (nach Abzug von Gebühren). Im Vergleich dazu erreichte die Sechs-Monats-Euribor-Benchmark eine Rendite von 0,00 Prozent (vor Abzug von Gebühren). Nach einem Monat relativer Schwäche im April konnte der US-Dollar seine positive Dynamik im Mai dank robusterer Wirtschaftsdaten wiedergewinnen. Dies war für unsere Währungspaare mit Long-Positionen auf den US-Dollar günstig.

Short-Strategie auf US-Duration profitiert von höheren Zinsen in den USA

Insbesondere die Position auf den US-Dollar gegenüber dem kanadischen Dollar profitierte hiervon. Ebenfalls ausgezeichnete Ergebnisse lieferte unsere Long-Strategie auf den mexikanischen Peso gegenüber dem australischen Dollar. Dies war vor allem der Schwäche des australischen Dollars zuzuschreiben. Nachdem er den höchsten Stand seit Januar erreichte, reagierte er auf eine Zinssenkung und begann nachzugeben. Dieser Trend wurde durch enttäuschende Wirtschaftsdaten und eine Schwäche bei rohstoffbezogenen Währungen verstärkt und setzte sich bis Ende des Monats fort.

Durch die von der Europäischen Zentralbank vorgenommene quantitative Lockerung haben sich die Renditen auf europäische Staatsanleihen in den letzten Monaten abgeschwächt. Im Mai hingegen stiegen die Renditen sowohl in den USA als auch in Europa sprunghaft an, da Anleger ihre Inflations- und Wachstumsprognosen neuerlich überprüften. Der Grund dafür waren die Anzeichen einer Verbesserung der jeweiligen Wirtschaftsräume. Dies kam unserer Short-Strategie auf US-Duration zugute, die von höheren Zinsen in den USA profitiert.

Mäßiges Wachstum mit regionalen Unterschieden

Auch unser Engagement bei brasilianischen Staatsanleihen erwies sich als positiv. Der Markt lässt den Petrobras-Skandal allmählich hinter sich und konzentriert sich stattdessen auf die von der Regierung verfolgte solide Fiskalpolitik und die Verankerung der Inflationserwartungen. Derweil kam die beachtliche Stärke japanischer Aktien unserem dortigen Engagement zugute, und diese Position lieferte einen der besten Beiträge. Unsere Position bei Aktien globaler Bergbauunternehmen belastete am stärksten unsere Performance. Angesichts weiterhin fallender Rohstoffpreise, beispielsweise für Kupfer, taten sich diese Aktien im Mai schwer.

Unsere zentrale Erwartung ist nach wie vor ein mäßiges weltweites Wachstum, jedoch mit regionalen Unterschieden. Die zunehmend unterschiedliche Geldpolitik der Zentralbanken wird die Renditen auf Vermögenswerte auch weiterhin stark beeinflussen. Auf der einen Seite scheint sich die USA einer Verknappung der Geldpolitik zu nähern, auf der anderen Seite dürften Wirtschaftsräume wie Europa und Japan ihren lockereren geldpolitischen Kurs fortsetzen. Die geopolitischen Spannungen sind nach wie vor hoch, und Anlagenpreise erscheinen (an zahlreichen Kennzahlen gemessen) teuer. Wir versuchen, die sich aus diesen Bedingungen ergebenden Chancen wahrzunehmen, indem wir eine diversifizierte Palette von Strategien über mehrere Anlageklassen hinweg anwenden.

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