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Dividendenaktien: Nervenschonend und ertragreich

Dividendenaktien schwanken in der Regel weniger stark<br/>und bringen einen abschätzbaren Renditebeitrag.<br/>Foto: Fotolia
Dividendenaktien schwanken in der Regel weniger stark
und bringen einen abschätzbaren Renditebeitrag.
Foto: Fotolia
Kursschwankungen und Aktien gehören zusammen wie Bulle und Bär. So manchem Anleger bereiten sie darum schlaflose Nächte. Weniger stark an den Nerven zerren dagegen Dividendenaktien.

Hinter Dividendenaktien stehen in der Regel substanzstarke Unternehmen aus defensiven Branchen – etwa Versorger. Diese Titel schwanken traditionell weniger stark, da sie nicht so abhängig vom Konjunkturverlauf wie etwa Konsumgüterhersteller sind (zum Themen-Special "Dividendenfonds Europa").

Der Dividenden-Effekt

Hinzu kommt der Dividenden-Effekt: „Die Ausschüttungen haben per se einen stabilisierenden Charakter. Im Gegensatz zum stark schwankenden Performancebeitrag der Kursgewinne liefern die Dividenden einen positiven und besser abschätzbaren Beitrag zur Rendite eines Aktieninvestments“, sagt Berndt Maisch, Manager des LBBW Dividenden Strategie Euroland R (WKN 978041, zum Interview).

Bei Dividendenaktien fällt somit auch dann ein Ertrag an, wenn der Aktienkurs stagniert, Kursverluste werden zumindest teilweise aufgefangen. Wie groß der Effekt ist, zeigt ein Vergleich des Euro Stoxx 50 Preisindex ohne Berücksichtung der Dividendenzahlungen mit dem Euro Stoxx 50 Total Return-Index, bei dem die Ausschüttungen eingerechnet werden.

So gewann der Total Return-Index seit 1986 im Schnitt 7,69 Prozent jährlich, der Preisindex hingegen schnitt mit 5,02 Prozent pro Jahr deutlich schlechter ab (siehe Chart).

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„Zum Gesamtgewinn eines Investments steuern die Dividenden über die Jahre einen enormen Anteil bei“, sagt Ulrich Hocker, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. Er beziffert den Anteil der Dividenden am Gesamtertrag auf rund ein Drittel.

Studien belegen außerdem, dass Portfolios aus dividendenstarken Aktien langfristig dem Markt überlegen sind. So ergab eine Analyse der CS Group zum US-Aktienmarkt über einen Zeitraum von 26 Jahren eine deutlich höhere Kursentwicklung dieser Titel gegenüber den bekannten Marktindizes.

Hohe Dividendenrendite ist nicht automatisch gut

Nicht zu verwechseln mit der reinen Dividende ist die Dividendenrendite – das ist der Quotient aus Dividende und Aktienkurs. Bei einer gleichbleibenden Dividende schrumpft die Dividendenrendite also, wenn der Aktienkurs steigt und umgekehrt.

Damit kann die Dividendenrendite aber auch falsch interpretiert werden: Steckt ein Unternehmen etwa in Schwierigkeiten, drückt das den Kurs, was zu einer steigenden Dividendenrendite führt. „Die Kennziffer allein sagt noch nichts über die Qualität des Unternehmens aus“, warnt Maisch daher.

Die fünf Unternehmen mit der höchsten Dividendenrendite im Euro Stoxx 50 in diesem Jahr – France Telecom, Telefonica, Deutsche Telekom, Enel und Vivendi – sind daher längst nicht automatisch im Portfolio oder gar den Top Ten des LBBW Dividenden Strategie Euroland vertreten: „Die drei Telekom-Titel habe ich im Fonds, bis auf Telefonica aber nicht unter den zehn größten Titeln. Die beiden Versorger Enel und Vivendi sind gar nicht im Portfolio vertreten“, stellt Maisch klar.

Dividendenrendite oftmals höher als Verzinsung von Unternehmensanleihen

Auch wenn die Tendenz zu zweistelligen Renditen wegen stabilerer Aktienkurse mittlerweile abgenommen hat, sind Dividendenaktien eine attraktive Alternative zu Bundesanleihen, da sie zurzeit wegen des niedrigen Zinsniveaus höhere Ausschüttungen als festverzinsliche Titel bieten.

Auch hinter der Verzinsung von Firmenanleihen brauchen sich die Dividendenrenditen vieler Aktien nicht zu verstecken. So ergab eine Analyse der Investmentbank Goldman Sachs Ende vergangenen Jahres, dass die Dividendenrendite von rund einem Drittel der Unternehmen im Stoxx Europe 600 höher ist als die Verzinsung ihrer Unternehmensanleihen. Im langjährigen Durchschnitt trifft dies nur auf 10 Prozent der Aktien aus dem Stoxx Europe 600 zu.

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