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Aktualisiert am 06.04.2020 - 15:54 Uhrin Märkte verstehen, Chancen nutzenLesedauer: 4 Minuten
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Exchange Traded Funds Emerging Markets? Ja – aber richtig

Peter Scharl, CFA, Deputy Head of iShares Germany
Peter Scharl, CFA, Deputy Head of iShares Germany

Ein Wechselbad der Gefühle haben Anleger in den vergangenen Jahren mit Investments in Emerging-Markets-Aktien erlebt. Galten Schwellenländer in den Jahren nach 2009 für viele als letzte Festung einer ins Trudeln geratenen Weltwirtschaft, waren die Schlagzeilen 2013 fast durchweg negativ. Die Schwellenmärkte litten unter dem „Tapering-Schock“, als in Erwartung einer weniger großzügigen Geldpolitik in den USA abrupt Kapital abgezogen wurde. Hinzu kamen Währungsschwierigkeiten, eine teils hochschnellende Verschuldung einiger Emerging Markets sowie sinkende Wachstumsraten.

Seit etwa Anfang 2014 hat sich die Stimmung beruhigt: Investoren erkennen die enormen Chancen, die die Emerging Markets bieten. Doch sie sind zugleich risikoaverser geworden und achten mehr als bislang auf fundamentale Daten. Denn unsichere geopolitische Rahmenbedingungen bleiben präsent. Die Anlagenklasse ist darüber hinaus stark von der Entwicklung und nachhaltigen Erholung Chinas abhängig. Und nicht zuletzt könnten die sinkenden Rohstoffpreise und das Ende der lockeren Geldpolitik in den USA belastend wirken.

Keine einheitliche Anlageregion

Doch die gute Nachricht lautet: Die damit verbundene höhere Volatilität bietet jede Menge Chancen für Investoren. Vorausgesetzt, die Emerging Markets werden nicht als eine homogene Einheit betrachtet, sondern als heterogene Anlageregion mit zum Teil gravierenden Unterschieden. Die Ungleichheit zwischen der Entwicklung einzelner Länder und Regionen hat zuletzt zugenommen, was auch die Akteure an den Aktienmärkten so sehen. Im Jahr 2008 bewegten sich die Aktien aus den einzelnen Schwellenländermärkten mit einer positiven Korrelation von 80 Prozent fast im Gleichschritt. Heute ist die Korrelation auf rund 60 Prozent gefallen – dem niedrigsten Wert seit 2005. Anleger sind deshalb gut beraten, die wirtschaftlichen Bedingungen jeder Region und jedes Marktes genau zu prüfen.

Unbestritten ist, dass Schwellenländer weiterhin attraktive Aktienbewertungen bieten und bei Anlegern in den Portfolios vergleichsweise wenig verbreitet sind. Seit März dieses Jahres schlägt zudem auf der Aktienseite die Performance der Schwellenländer die der entwickelten Märkte. Bei Anleihen verhält es sich ähnlich. Eine Umfrage unter Fondsmanagern bestätigt: Bei professionellen Anlegern geht der Trend langsam wieder zur Übergewichtung.



Asien lockt mit guten Fundamentaldaten

Besonders aussichtsreich erscheint derzeit Asien. Zum einen liegt das an den verbesserten Rahmenbedingungen in China. Zum anderen an der günstigen Bewertung dieser Märkte.

Zudem waren dort zuletzt mehr positive Gewinnüberraschungen zu vermelden als in den anderen Regionen. Und schließlich haben sich auch die Konjunkturaussichten verbessert. Doch wer sich innerhalb der Region Asien die einzelnen Länder ansieht, erkennt auch dort Unterschiede. Zum Beispiel Südkorea, wo der Aktienmarkt dem breiten Schwellenländer-Markt deutlich hinterherhinkt. Denn der starke Won hat den Aktienindex der Börse in Seoul, den Kospi, zuletzt kräftig belastet, weil er die Gewinne der – nach wie vor erfolgreichen und wettbewerbsfähigen – Exportunternehmen des Landes schmälert. Die Börse könnte aber bald davon profitieren, dass die Notenbank des Landes ihren Spielraum für die expansive Geldpolitik nutzt und an ihren quantitativen Maßnahmen festhält. Außerdem hat die Regierung vor kurzem weitreichende Reformen angekündigt.

Dagegen haben der indische und der indonesische Aktienmarkt zuletzt außergewöhnlich stark zugelegt. Anleger knüpfen an die neu gewählten Regierungen die Hoffnung, dass sie dringend notwendige Reformen umsetzen. Die Frage ist, was passiert, wenn die Euphorie nachlässt.

Gezielt investieren mit ETFs

Die Beispiele zeigen: Es ist sinnvoll, selektiv vorzugehen – und das ist vor allem mit Exchange Traded Funds (ETFs) möglich. Sie bieten für dieses gezielte, taktische Investieren einen gut ausgestatteten Werkzeugkasten. Mit einer Auswahl von 27 Aktien-ETFs und fünf Renten-ETFs für Schwellenländer-Investments aus dem Hause iShares lassen sich präzise Schwerpunkte setzen – in einzelnen Ländern oder nach bestimmten Anlagestilen.

Anleger können aus einer Vielzahl von Strategien wählen: Neben den Standard-Benchmarks der Emerging Markets und zahlreichen Länderindizes zählen auch spezielle Investmentthemen zum Angebot, mit denen Anleger Strategien zur Volatilitätsreduktion, sowie Small Cap- oder dividendenorientierte Strategien umsetzen können. Dank der Liquidität der Fonds können Investoren die Positionen schnell und einfach aufstocken, umschichten oder auflösen.

Wie kann ich mit ETFs präzise in Schwellenländern investieren?

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