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Mark Mobius Jenseits von Thailands Politik

Mark Mobius, Franklin Templeton
Mark Mobius, Franklin Templeton
In der Geschichte Thailands gab es immer wieder Perioden politischer Instabilität, die Investoren mitunter Anlass zur Sorge gaben. Die gewalttätigen Demonstrationen der thailändischen, traditionell in Bangkok ansässigen Elite haben die Befürchtungen um die Stabilität der Regierung der populistischen Premierministerin Yingluck Shinawatra erhöht. Die Politikerin bezieht ihre Unterstützung aus dem ärmlichen und eher ländlichen Norden und Osten des Landes.

Trotz der politischen Unruhen haben wir keinesfalls unser Vertrauen in Thailand verloren. Wir glauben, dass sich die Wirtschaft wieder erholen wird. So, wie es bislang immer wieder nach solchen widrigen Umständen der Fall war. Thailand wurde aufgrund seiner Widerstandskraft angesichts vergangener Ereignisse und Probleme bereits mit dem Spitznamen „Teflon Thailand“ bedacht.

Ich kann nicht mit Sicherheit vorhersagen, wie sich Thailands politische Lage letztendlich entwickeln wird. Aber ich bin davon überzeugt, dass es einige Änderungen geben wird und die thailändische Wirtschaft grundsätzlich auf dem Wachstumspfad bleibt.

Unabhängig von dem makroökonomischen und politischen Klima verfolgen wir eine Bottom-up-Strategie und wir werden dort weiter nach Investitionsmöglichkeiten suchen, wo Potenzial auf der individuellen Unternehmensebene zu sehen ist.

Wird Thailands Regierung stürzen?

In den vergangenen Monaten haben Demonstranten versucht, die Regierung zu stürzen. Das hat ein Abrutschen des thailändischen Baht und der Börse verursacht, die 2013 im Minus schloss und seit Jahresanfang bis in den Februar beinahe auf gleichem Stand verharrte.

Im Dezember waren mein Team und ich in Bangkok. Wir waren überrascht, wie wenig das Geschäftsleben und die belebten Einkaufszentren von den politischen Unruhen beeinträchtigt waren. Auch die wichtigsten Touristengegenden blieben weitgehend unberührt.

Unser Besuch fand kurz vor König Bhumibol Adulyadejs 86. Geburtstag statt. Es kann also sein, dass die Demonstrationen aus Respekt vor dem König ausgesetzt wurden, der ein hohes Ansehen genießt.

Momentan wird befürchtet, dass die fortwährenden Demonstrationen beginnen, das Geschäftsleben und die Infrastrukturprojekte zu beeinflussen; und besonders die wichtige Tourismusindustrie, die 9 Prozent der thailändischen Wirtschaft ausmacht. Es gibt bereits Hinweise auf Stornierungen von Touristen wegen der Unruhen.

Wie schon in der Vergangenheit könnten sich die Auswirkungen der Unruhen auf den Tourismus auch diesmal als vergleichsweise kurzfristig erweisen. Als Thaksin Shinawatra – der Bruder von Frau Yingluck Shinawatra – 2006 durch einen Militärputsch abgesetzt wurde, gab es kaum Konsequenzen für den Tourismus. 2013 konnte Thailand eine Rekordzahl von Besuchern begrüßen.
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