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in Emerging Markets AktienLesedauer: 5 Minuten

Income Investing Die „Energie-Renaissance“ in den USA gewinnt an Fahrt

Mark Mobius
Mark Mobius
Im Verlauf des vergangenen Jahres hat sich unser Vermögensmix stärker zu Aktien verlagert und das wird sicherlich auch weiter so bleiben. Hintergrund ist unsere Ansicht, dass die Möglichkeiten zur Erzielung von Einkünften und die Aussichten auf die Gesamtrendite im Laufe der Zeit bei der Vermögensklasse Aktien gegenüber festverzinslichen Einkommen ein höheres positives
Potenzial aufweisen. Allerdings konnten wir während der vergangenen sechs Monate auch mehr Gelegenheiten zum Ankauf von Anleihen finden, obwohl wir unsere recht erhebliche Bevorzugung von Aktien beibehalten haben.

Unserer Meinung nach ist die relative Attraktivität der Renditen im Aktienmarkt mit vielen Bereichen des Anleihenmarkts vergleichbar oder sogar besser – selbst nach dem Rückgang der langfristigen Zinsen, den wir jüngst in den USA beobachten konnten. Wir wissen alle, welche Auswirkungen steigende Zinsen generell auf Anleihenkurse haben können. Wir möchten aber auch anmerken, dass die jüngsten Zinsanstiege eine Reaktion auf die positiven Wachstumssignale in den USA und in Europa waren.

US-Unternehmen können solide Gewinne aufweisen


Unserer Ansicht nach befinden sich US-Unternehmen in einer ausgezeichneten Position. Sie konnten von einer recht stabilen Nachfrage und soliden Gewinnen profitieren. Hinzu kommt die hohe Kapitalverfügbarkeit – wir beobachteten dies insbesondere in den Märkten für Unternehmensanleihen – und ein vielseitiges Unternehmensspektrum was Branchenarten und Kreditqualität betrifft.

Wir denken, Unternehmen sind sehr bestrebt die Aufmerksamkeit von Bilanzen  – ein wichtiger Aspekt des Wachstums während der letzten Jahre und sicherlich auch im Rahmen der Überwindung der Finanzkrise – auf die Schaffung von Shareholder Value zu lenken. Das Dividendenwachstum ist dabei ein wichtiger Aspekt.

Wir denken daher, dass dies  auch weiterhin, zusammen mit Aktienrückkäufen, einen wichtigen Faktor im Aktienmarkt darstellen wird. Außerdem bietet ein Unternehmensumfeld, das ein förderliches Klima für strategische Verschmelzungen und Übernahmen schafft, Unternehmen weitere Möglichkeiten zur Schaffung von Shareholder Value. Mehr Volatiliätsspitzen in 2014?

Die Finanzmärkte haben in letzter Zeit Volatilitätsspitzen aufgewiesen. Wir erwarten, dass solche Phasen 2014 im Vergleich zu 2013, als die Volatilität unserer Meinung nach ungewöhnlich niedrig war, vermehrt auftreten werden. Unserer Ansicht nach waren US-Aktien Mitte März angemessen bewertet. Wir konzentrieren uns daher auch weiter auf mehrjährige, säkularisierte Themen, die unserer Meinung nach über das Potenzial verfügen, das Umsatzwachstum zu steigern.

Eine dieser Dynamiken sind die Neuinvestitionen, die derzeit an der industriellen Basis in den USA getätigt werden. Grund hierfür sind die zahlreichen Wege der Firmen, die versuchen die zunehmende Öl- und Erdgasförderung in den USA für sich zu nutzen. Neue Technologien und Methoden zur Förderung von Öl und Gas in den USA sind Umsatztreiber für die Entwickler dieser Technologien sowie für Erschließungsunternehmen, Raffinerien, Produzenten, Industrie- und Chemieunternehmen.

Attraktive Anlagemöglichkeiten im Energiesektor

Obwohl wir kein einzelnes, dominantes Sektorthema herausstellen, das bestimmt, wie wir die Portfolios positionieren, ergaben sich Anfang 2014 einige attraktive Gelegenheiten im Energiesektor. Wir haben das Engagement in Unternehmen, die mit dem Energiesektor verbunden sind, erhöht, da wir in mehreren Branchensegmenten des Sektors Wert sehen – von Erschließungsunternehmen und Produzenten im Bereich Öl und Erdgas bis zu Unternehmen, die sich mit der Förderung, Raffinerie und dem Vertrieb von Kraftstoffen und Petroleum-Nebenprodukten befassen.

Das Wachstum des Energiesektors in den USA in den letzten Jahren war beeindruckend und trug positiv zu unserem konstruktiven Standpunkt bei. Aber Wachstum kommt nicht ohne Rückschläge und gewisse Anlaufschwierigkeiten. So können wir zum Beispiel beobachten, wie enorme Transport- und Vertriebsengpässe entstehen, während die „Energie-Renaissance“ in den USA an Fahrt gewinnt. Dadurch steigen die Nutzung des Binnenangebots und die Kraftstoffexporte aus den USA, was die Wirtschaftsleistung stärkt.

Die rasant zunehmenden Förderleistungen im Bereich Öl und Gas in den USA finden sich nicht in den traditionellen Fördergebieten, sondern in eher nicht herkömmlichen Schieferregionen. Das Infrastruktursystem in den USA, so auch das Netz zur Beförderung von Energie, die Raffinerien und Export-Terminals an der Golfküste sind noch nicht perfekt aufeinander abgestimmt. Wir denken, diese Situation schafft erhebliche Anlagegelegenheiten in der gesamten Branche, insbesondere bei Dienstleistern. Metall- und  Bergbau- sowie die IT-Branche ebenfalls interessant

Obwohl die Aktienmärkte sich in jüngster Zeit bereits auf Rekordwerten bewegten, konnten wir auch in anderen Sektoren potenziell attraktive Anlagen finden, einschließlich der Materialien. Insbesondere Metall- und Bergbauunternehmen konzentrieren sich stärker auf Kosteneinsparungen und die Durchführung von Selbsthilfemaßnahmen.

Unter den Produzenten in den Bereichen Chemikalien und diversifizierte Metalle profitieren diverse Unternehmen unserer Meinung nach von einer Kombination aus attraktiven Dividendenerträgen und einem neuen Schwerpunkt, nämlich der Durchführung fundamentaler Veränderungen in ihrem operativen Geschäft.

Informationstechnologie (IT) ist ein weiterer erwähnenswerter Sektor, da es sich hierbei um einen Bereich handelt, der traditionell nicht von hohen Dividendenerträgen gekennzeichnet ist. Dieser Trend hat sich in den letzten Jahren geändert. Das ist der Grund dafür, dass wir diese Unternehmen in unsere Strategie mit aufgenommen haben. Viele IT-Unternehmen scheinen inzwischen den Wert von Dividendenausschüttungen und Dividendenwachstum für Aktionäre erkannt zu haben.

Die Erwartungen für Anleihen

Was die Dividendenaussichten betrifft, sind wir stark von der Gesamtrendite und der Spanne der in den Märkten – sowohl den Aktien-, als auch den Anleihenmärkten – verfügbaren Erträge abhängig. Wir konnten beobachten, wie die Renditen sich seit ihren Tiefstständen 2013 in Relation zur Benchmark zehnjähriger US-Schatzanleihen beinahe verdoppelt haben. Das hat unserer Strategie einige neue Möglichkeiten eröffnet.

Jüngste Zinsrückgänge zwangen die Anleihenpreise nach unten, insbesondere die von Unternehmensanleihen mit längeren Laufzeiten, was wiederum die Zahl unserer potenziellen Möglichkeiten vergrößert. Insgesamt haben wir für Anleihen moderate Erwartungen für 2014. Wir denken, dass ein starker Anstieg von Zinsen und Zahlungsausfällen unwahrscheinlich ist. Wir werden uns auch weiterhin stark auf die Maximierung der Erträge konzentrieren und gleichzeitig versuchen Wertpapiere zu identifizieren, von denen wir denken, sie bieten langfristigen Wert.


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