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Marc Faber: „Sie können froh sein, wenn Sie nicht Ihr Leben verlieren“

Marc Faber
Marc Faber
Der Mann hat einen Ruf zu verlieren. Schließlich gilt Marc Faber – Herausgeber des „Boom Gloom & Doom Report“ – als einer, der nie wirklich optimistisch auf die Märkte blickt. Dieses Image pflegt er auch in einem Interview mit dem Fernsehsender CNBC. „Es wird noch eine Weile weiter hoch gehen, aber ab Sommer kommt der Crash“, sagt Faber mit Blick auf die globalen Aktienmärkte. Seine Argumente: Die meisten Märkte seien seit Januar schlecht gelaufen, die USA seien derzeit das einzige Interessante („The only game in town“). Und so etwas sei noch immer schlecht ausgegangen, meint Faber und erinnert an die Hightech-Blase Ende der Neunziger oder die Rohstoffpreise 2008.

Ebenfalls kritisch sieht Faber, dass nicht alle amerikanischen Standardwerte die Rally gleichermaßen mitgetragen haben. Der Pharma-Konzern Merck und der Chip-Hersteller Intel seien solche Nachzügler. Die enge Führungsgruppe ranke sich dagegen um solche Konsumwerte wie Johnson & Johnson oder Procter & Gamble.

Aber die starken Unternehmensgewinne? „Die werden enttäuschen“, kontert Faber. Sie seien bereits seit ihrem Höchststand im zweiten Quartal 2012 um 9 Prozent im vierten Quartal gefallen.

Damit malt Faber wieder ein düsteres Bild der Gegenwart. „Sie wissen doch, dass 92 Prozent des finanziellen Vermögens in den Händen von 5 Prozent der Menschen liegen“, sagt er an einer Stelle. Die meisten profitierten damit nicht von steigenden Aktienkursen, würden aber unter steigenden Lebenshaltungskosten leiden. Schließlich sei das amerikanische Durchschnittseinkommen seit Jahren konstant.

Na ja, verbessert ihn der Moderator, eigentlich liegen doch 80 Prozent des Vermögens in den Händen von 10 Prozent der Menschen. Aber die Botschaft sei ja immerhin die Gleiche.

Und Zypern? Ist für Faber ganz klar. „Menschen mit Geld werden Vermögen verlieren, entweder über Enteignung oder über höhere Steuern“, meint er. Ob das auch in den USA passieren kann, will der CNBC-Mann wissen.

„Ja. Es kann überall auf der Welt passieren.“

„Und wie viel?“

„Sie sollten sich darauf vorbereiten, 20 bis 30 Prozent zu verlieren. Sie können froh sein, wenn Sie nicht Ihr Leben verlieren“, jetzt scherzt er aber deutlich hörbar.

„Stimmt, dafür gibt es bestimmt keinen Bailout“, spielt der Moderator mit.

„Aber vielleicht wird ja das Leben nach dem Tod ganz gut“, setzt Faber einen drauf. „Je nachdem, ob Sie daran glauben.“

Vielleicht ist er ja in diesem Punkt einmal optimistisch.


Das Video mit dem Interview gibt es hier.

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