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Rohstoff-Renaissance Warum Gold für Multi-Asset so wertvoll ist

Matthew Michael, Produktmanager Rohstoffe & EMD bei Schroders
Matthew Michael, Produktmanager Rohstoffe & EMD bei Schroders
Multi-Asset-Fonds stecken in der Zwickmühle: Aktien und Anleihen, die beiden wesentlichen Stützen gemischter Portfolios, sind in luftige Höhen enteilt. Bei Dividendentiteln sind zwar neue Rekorde vorstellbar. Der Weg dorthin verläuft aber zunehmend beschwerlicher. Bonitätsstarke Rentenpapiere wiederum bringen kaum noch Zinsen. Die Hausse scheint ein reifes Stadium erreicht zu haben.

Alternativen unter der Lupe

Noch stimmen die Renditen, die Kurse sind schließlich gestiegen. Aber unter der Oberfläche brodelt es. Da sich im Finanzsystem enorme Risiken aufgestaut haben, könnten Aktien und Anleihen zukünftig im Gleichklang fallen. Daher sehen wir jetzt die Zeit gekommen, alternative Investments stärker zu berücksichtigen.

Insbesondere liquide alternative Investments bieten aufgrund ihrer kontinuierlichen Handelbarkeit interessante Möglichkeiten, um auch in Zeiten niedriger Zinsen Diversifikation mit der Aussicht auf Wertzuwächse zu verbinden. Hierzu zählen beispielsweise Wandelanleihen, Immobilienfonds, REITs, Versicherungsverbriefungen, Hedgefonds-Strategien, Katastrophenanleihen sowie auch Rohstoff-Aktien – darunter von Unternehmen aus dem Bereich Goldexploration.

Edelmetall mit Sonderstellung

Das Edelmetall nimmt seit jeher eine Ausnahmestellung ein, es ist die Sicherheitswährung schlechthin: Regierungen und Gesellschaftsordnungen verändern sich – ihre Währungen kommen und gehen mit ihnen. Gold jedoch wird seit Jahrtausenden als Wertaufbewahrungsmittel genutzt und als Kapitalanlage geschätzt. Brechen Krisen aus, steigt die Nachfrage weltweit. Anders als Papiergeld lässt sich Gold nicht beliebig vermehren oder per Dekret gar für wertlos erklären. Somit drängt es sich förmlich auf, das Edelmetall für die Diversifizierung breit aufgestellter Portfolios einzusetzen.

Nachhaltige Hausse am Goldmarkt

Zugegeben, in den zurückliegenden Jahren unterlag der Goldmarkt starken Schwankungen, nach oben wie nach unten. Nach Enttäuschungen früherer Jahre kehrten viele Anleger dem Edelmetall den Rücken.

Doch bereits seit dem vergangenen Winter erholt sich der Goldpreis wieder, als Beobachter einen Abschwung der Weltwirtschaft vorhersagten. Diese Befürchtungen wichen inzwischen einer optimistischeren Sichtweise. Und dennoch hielten Investoren an ihren Goldbeständen fest. Auch dies werten wir als positives Zeichen.

Angesichts der Unsicherheiten im Finanzsystem dürfte die Anlageklasse Gold zukünftig noch stärker als Versicherung gegen schwere Systemkrisen wahrgenommen werden. Das Edelmetall befindet sich heute in einem strukturellen Bullenmarkt, der die Notierungen in noch wesentlich höhere Regionen befördern könnte.

Insbesondere die Aktien von Goldminengesellschaften mit hohen Reserven und niedrigen Förderkosten lohnen wieder ein Investment. Führende Unternehmen des Sektors bieten jetzt einen Hebel auf den Goldpreis und zahlen sogar Dividenden. Aus den Fehlern der Vergangenheit haben diese Firmen gelernt. Sie bauten Schulden ab, stoppten unrentable Explorationsprojekte und unterließen überteuerte Akquisitionen.

Stoßdämpfer für das Portfolio

Zusätzlich zu möglichen Kursgewinnen ist der Nutzen von Edelmetall-Investments als Stabilitätsanker zu berücksichtigen. Isoliert betrachtet unterliegen Gold und Goldminenaktien zwar intensiven Schwankungen. Geraten andere Anlageklassen unter Druck, können entsprechende Beimischungen jedoch für einen Ausgleich sorgen und die Schwankungsintensität des Gesamtportfolios wirkungsvoll begrenzen.

Gold korreliert langfristig nur sehr gering mit anderen Anlageklassen. Multi-Asset-Investoren sollten sich diese Eigenschaft zunutze machen und entsprechende Beimischungen vornehmen. Da das Edelmetall auch insgesamt vor einer Renaissance steht, halten wir einen Goldanteil von zwei bis fünf Prozent für angemessen. Über – teils physisch besicherte – ETFs lässt sich Gold zudem bequem, sicher und preisgünstig verwahren, während gleichzeitig die Produkte kontinuierlich handelbar sind.

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