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Aktualisiert am 07.03.2018 - 09:37 Uhrin Berufsbild BeraterLesedauer: 5 Minuten

Portfoliochef von Ethenea „Wir haben dazugelernt“

Thomas Herbert von der Ethenea Independent Investors: Der Leiter Portfoliomanagement erklärt, welche Lehren die Fondsboutique aus der Schwächephase 2015/16 gezogen hat.
Thomas Herbert von der Ethenea Independent Investors: Der Leiter Portfoliomanagement erklärt, welche Lehren die Fondsboutique aus der Schwächephase 2015/16 gezogen hat. | Foto: Piotr-Banczerowski

DAS INVESTMENT: 2015 und 2016 schwächelte der Ethna-Aktiv, vor allem weil das Aktien-Timing misslang. Nun halten Sie 22 Prozent Cash und 19 Prozent Aktien im Portfolio. Versucht das Team wieder die Märkte zu lesen?

Thomas Herbert: Wir sind von einer aktiven Asset Allocation überzeugt. Die angeführten Zahlen geben allerdings nicht unsere Strategie wieder, denn sie beziehen sich auf eine Allokationsbetrachtung des Ethna-Aktiv-Portfolios. Das wird unserem Investmentansatz aber nicht gerecht. Grundsätzlich managen wir die Allokation der einzelnen Anlageklassen und deren Risiken – und keine Barbestände.

Und das ist kein Market-Timing?

Herbert: Das hat mit Markt-Timing nichts zu tun. Dass ist Risikomanagement. Ich sehe meine Investionen weniger als Anleihe- oder Aktieninvestments, sondern konzentriere mich viel mehr auf die Risikobestandteile. Bei der Anleihe sind das Kupon, Zins, Spread und die Währung. Hier sind klar definierte, saubere Prozesse wichtig. Zudem müssen wir im Portfoliomanagement festlegen, wann und in welchem Ausmaß wir Risiken eingehen wollen.

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Hat man versucht aus der Schwächephase zu lernen?

Herbert: Natürlich. Wir haben 2017 viel investiert und haben an unseren Grundpfeilern gearbeitet. Denn wie war die Situation vorher? Unser Haus hatte sich über die Jahre rasant entwickelt und dabei viel neues Personal eingestellt. Trotzdem war dem Wachstum kaum hinterherzukommen. Das hatte sich in den Prozessen, Strukturen und dem Risikomanagement niedergeschlagen. Als eher kleines Team machte jeder ein bisschen von allem. In den Anfangszeiten des Unternehmens war das sicherlich kein Problem, aber ab einer gewissen Unternehmensgröße funktioniert dieser Ansatz nicht mehr fehlerfrei. Mit einem größeren Team und verbesserten Prozessen wollen wir an bisherige Erfolge anknüpfen.

Sie sind unter anderem als Leiter des Portfoliomanagements gekommen. Was hat sich seitdem geändert?

Herbert: Als Team erarbeiten wir nach wie vor unsere strategischen Grundüberzeugungen gemeinsam. Für die Umsetzung in unseren drei Fonds haben wir allerdings klare Zuständigkeiten festgelegt. Es gibt für jeden Fonds daher direkt zuständige Portfoliomanager. Diese sind für ihr Produkt, das Risikoprofil und die Performance voll verantwortlich. Es macht nicht mehr jeder Alles. Unsere Entscheidungsprozesse sind dadurch besser nachvollziehbar und klar strukturiert.  Im Ethna-Aktiv zum Beispiel trennen wir sauber zwischen den Risikofaktoren der Renten-, Aktien-, Währungs- und Edelmetall/Rohstoff-Komponenten. Und wir managen die Aktien- und Rentenseite währungsneutral.

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