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Top-Seller-Fonds im Juni Maklerpools raten nach Kursrücksetzer zu europäischen Aktienfonds

Pioneer-Manager Karl Huber (links) und Thomas Radinger: Klar kommunizierte und eingehaltene Ausschüttungsansagen sorgen für Zuspruch
Pioneer-Manager Karl Huber (links) und Thomas Radinger: Klar kommunizierte und eingehaltene Ausschüttungsansagen sorgen für Zuspruch
Von Mitte April bis Anfang Juli fiel der Euro Stoxx 50, das Marktbarometer für die 50 wichtigsten Euroland-Aktien, von 3.828 auf 3.327 Punkte – ein Minus von immerhin 13 Prozent. Schuld waren die anhaltenden Diskussionen um einen möglichen Ausstieg Griechenlands aus der Europäischen Währungsunion, der nun zunächst vom Tisch ist. In den Tagen nach der Einigung in Brüssel stieg der Index prompt wieder bis auf knapp 3.700 Punkte.

Top-Seller: Die meistverkauften Fonds

DER FONDS fragt monatlich bei Maklerpools und Direktbanken, welche Fonds sich am besten verkaufen. So wird die Gesamt-Liste berechnet.

Rang Rang
Vormonat
Fonds Kategorie Punkte
gesamt
Perf. 2015*
1 1 FvS Multiple Opportunities Mischfonds flexibel Welt 45 10,5
2 2 Ethna-Aktiv Mischfonds defensiv Welt 31 2,9
3 4 DWS Concept Kaldemorgen Mischfonds flexibel Welt 30 6,1
4 - Pioneer European Equity Target Income Aktienfonds Europa 16 16,7
4 5 Carmignac Patrimoine Mischfonds ausgewogen Welt 16 10,1
5 6 Nordea Stable Return Mischfonds ausgewogen Welt 15 2,6
5 8 DWS Deutschland Aktienfonds Deutschland 15 22,7
8 3 Kapital Plus Mischfonds defensiv Europa 10 6,3
8 - Standard Life Gl. Abs. Ret. Strat. Mischfonds defensiv Welt 10 4,5
8 - Aberdeen Japanese Equity EUR Aktienfonds Japan 10 17,4

* in Prozent, 21. Juli 2015

Sortierkriterium: Punkte gesamt (21. Juli 2015), Quelle: DER FONDS, FWW Fundservices GmbH



Für mutige Anleger, die den 2009 begonnenen Aufwärtstrend noch nicht am Ende sehen, bot der Juni deshalb ein ideales Umfeld, um den Bestand an europäischen Aktien und Aktienfonds noch einmal aufzustocken. So scheinen es im vergangenen Monat auch viele der den großen deutschen Maklerpools angeschlossenen Berater gesehen zu haben. Bei einigen Pools gehörten gleich mehrere entsprechend ausgerichtete Fonds zu den am meisten verkauften Produkten. Etwa bei Argentos, wo außer dem Pioneer European Equity Target Income auch noch der DNCA Invest Value Europe, der Threadneedle European Select und der Invesco Continental European Small Cap Equity den Sprung unter die Top Ten schafften.

Weil der Pioneer European Equity Target Income auch bei Netfonds und Jung, DMS & Cie. zu den Top-Sellern gehörte, belegt der von Karl Huber und Thomas Radinger gemanagte Fonds im Gesamt-Ranking hinter den Mischfonds-Klassikern FvS Multiple Opportunities und Ethna-Aktiv und dem DWS Concept Kaldemorgen den vierten Platz (siehe Tabelle). Aus Marketing-Sicht ist es dabei sicher hilfreich, dass der im November 2011 aufgelegte Fonds eine Ausschüttungspolitik mit Ansage verfolgt: In jedem Geschäftsjahr soll er eine Mindest-Dividendenrendite – im vergangenen Jahr 7,0 Prozent – erzielen und halbjährlich an die Anleger weiterleiten. Ein Ziel, das Huber und Radinger 2014 sogar um 0,3 Prozentpunkte übertreffen konnten.

Auch für 2015 hat das Pioneer-Duo eine Ausschüttung von mindestens 7,0 Prozent angekündigt, basierend auf den prognostizierten Dividendenrenditen der Aktien im Fonds und Erfahrungswerten für die von Huber und Radinger verfolgte Optionsstrategie in den vergangenen Jahren. Letztlich handelt es sich dabei aber lediglich um eine unverbindliche Prognose – einen Rechtsanspruch auf eine Ausschüttung in der genannten Höhe gibt es nicht. Zu den größten Positionen im Portfolio zählen derzeit Deutsche Telekom, Novartis und Roche Holding, auf deutsche und französische Aktien entfallen jeweils 21 Prozent und auf britische Titel 18 Prozent.

Trotz der bislang makellosen Ausschüttungsbilanz: In punkto Performance liegt der Pioneer European Equity Target Income in seiner Vergleichsgruppe Aktienfonds All Cap Europa über drei Jahre mit einem Wertzuwachs von 56,8 Prozent nur einen Platz im hinteren Mittelfeld. Dasselbe gilt aber auch für andere europäische Dividendenfonds – lediglich der Threadneedle Pan European Equity Dividend Fund und der M&G Pan European Dividend Fund mit rund 70 Prozent sowie der Franklin European Dividend Fund mit knapp 65 Prozent kamen auf ein deutlich höheres Plus. Ein gewisses Maß an Sicherheit und Planbarkeit kostet eben Rendite – egal, ob mit klar umrissenem Ausschüttungsziel oder ohne.

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