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Trotz 22 % mehr Gewinn Banker müssen um ihre Jobs bangen

Gewinnsteigerung und Kostensenkung

Zwar könnten niedrigere Steuern, höhere Zinsen und weniger Regulierung unter Trump dabei helfen, die Gewinne der US-Banken 2018 im Median um 22 Prozent zu steigern. Gleichzeitig dürften die Banken aber weiter ihre Kosten senken, indem sie Händler und Filialen durch die Ausnutzung von Technologien ersetzen, hatten Analysten von Morgan Stanley vergangenen Monat erklärt. Und höhere Zinsen können zwar die Margen der Banken erhöhen, gleichzeitig aber auch die Nachfrage nach neuen Hypotheken und dem Verkauf von Unternehmensanleihen bremsen. Das bedeutet unter dem Strich, dass weniger Mitarbeiter benötigt werden.

"Mir fällt es schwer, mir einen Ausbau von Arbeitsplätzen im Finanzbereich vorzustellen", sagt Fred Cannon, Analyse-Chef bei Keefe, Bruyette & Woods. Gewinne aus "höheren Zinsen werden in die Einnahmen fließen ohne eine Ausweitung der Kosten".

Konsolidierung, hohe Rechtskosten und stagnierende Erträge

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Die Zahl der Beschäftigten bei den großen US-Banken ist seit der Finanzkrise rückläufig. Zunächst lag das an einer Konsolidierung in der Branche, später dann an hohen Rechtskosten und stagnierenden Erträgen. Seither hat sich das Tempo der Entlassungen branchenweit verlangsamt. In den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres ging die Anzahl der gestrichenen Jobs auf weniger als 19.400 zurück. Doch Analysten zufolge ist noch immer keine Erholung in Sicht angesichts des Trends hin zur Automatisierung. Finanzkonzerne wie Bank of America Corp. und Morgan Stanley befinden sich inmitten von Programmen zur Kostensenkung, die sie wahrscheinlich nicht aufgeben werden, obwohl die Trump-Rally höhere Erlöse signalisiert.

Die Wahl des Milliardärs zum US-Präsidenten im November veranlasste viele Analysten dazu, ihre Prognosen zu ändern.

Noch zu Beginn des Jahres waren die Kurse von Banken gefallen. Mike Mayo, Analyst von CLSA Ltd., sprach damals von einer zunehmenden Wahrscheinlichkeit dafür, dass Investoren bei Bank of America zu einer Restrukturierung und möglicherweise zu einer Aufspaltung drängen würden. Rund sechs Monate später erklärte Berenberg Bank in einer 264 Seiten umfassenden Studie, dass US-Banken jahrelang vielen Verbindlichkeiten und niedrigen Zinsen ausgesetzt seien.

Jetzt verkünden Analysten wie Paul Miller von FBR Capital Markets & Co., dass sie mit Blick auf die Bank-Aktien optimistischer eingestellt seien als zu jedem anderen Zeitpunkt in den vergangenen zehn Jahren. Trotz des 22-prozentigen Anstiegs des KBW Bank Index seit den US-Wahlen gebe es seiner Meinung nach Raum für weitere Kursanstiege, während die Maßnahmen der neuen US-Regierung Gestalt annehmen würden.

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