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Trotz Griechenland-Problematik Fondsmanager sind heiß auf europäische Aktien

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Norman Boersma, Manager des Templeton Growth (Euro) Fund

„Europäische Aktien werden weiter mit erheblichen Bewertungsabschlägen gehandelt – zu einer Zeit, in der erste quantitative Lockerungen und bessere Kreditkonditionen die verhaltene Anlegerstimmung und die Unternehmensgewinne beflügeln könnten“, sagt Norman Boersma, Manager des Templeton Growth (Euro) Fund. „Andererseits haben sich die Aktienkurse in den USA von ihrem Tiefststand aus verdreifacht, die Unternehmensgewinne sind historisch hoch und die Geldpolitik wird nach jahrelangem außergewöhnlichem Entgegenkommen der Zentralbank verschärft.“ Unter diesen Bedingungen gehe jeder Wall-Street-Analyst davon aus, dass US-Aktien 2015 zulegen. Das wäre dann das erste Mal in der Marktgeschichte seit 1871, dass US-Aktien sieben Jahre in Folge steigen. Boersma könne nicht voraussehen, wann Europa nachhaltig anzieht. „Wir sind jedoch absolut überzeugt davon, dass es über unseren langfristigen Anlagehorizont dazu kommen wird“, so der Fondsmanager weiter.

Denise Kißner, Produktspezialistin beim DWS Top Dividende

„In den vergangenen Wochen sind die Nettomittelzuflüsse in Europäische Aktien positiv“, erklärt Denise Kißner, Produktspezialistin beim DWS Top Dividende. „Auch die US-amerikanischen Investoren engagieren sich wieder verstärkt am europäischen Aktienmarkt.“ Der Nordamerikaanteil (inklusive Kanada) sei in den vergangenen Monaten beim DWS Top Dividende jedoch stabil geblieben. „Unser Engagement in Nordamerika beläuft sich auf derzeit rund 42 Prozent“, sagt Kißner. „Der Anteil von Euroland im Portfolio beläuft sich auf knapp 24 Prozent, UK 11 Prozent und Schweiz 9 Prozent.“

Angesichts des aktuellen Umfelds negativer Zinsen erwartet die Produktspezialistin des DWS Top Dividende ein besonders günstiges Jahr für Anlagen in Unternehmen mit hohen Dividendenzahlungen und solider Bilanzqualität. „Aufgrund der geldpolitischen Lockerung der Zentralbanken sind die Aktienmärkte unserer Meinung weiterhin gut unterstützt“, so Kißner weiter. „Auf den aktuellen Bewertungsniveaus und der Politik des lockeren Geldes sehen wir gerade in Euroland derzeit Unternehmen mit attraktiven Dividendenparametern.“

Michael Hartnett und Manish Kabra von Bank of America Merril Lynch


„Die EZB hat die weltweite Deflationsangst erfolgreich verschwinden lassen“, sagt Michael Hartnett, Investmentstrategiechef bei Bank of America Merril Lynch zur Umfrage. „Die Stimmung am Markt ist den Fundamentaldaten bei europäischen Aktien voraus“, ergänzt seine Kollegin Manish Kabra, Strategin für europäische Aktien. „Kein einziger Bär ist mehr übrig.“ Sie gibt aber auch zu bedenken, dass der Markt sich nun schnell erholen müsse, damit die Bullen glücklich bleiben.

Bank of America Merril Lynch befragt monatlich 196 internationale Fondsmanager mit einem verwalteten Vermögen von insgesamt 559 Milliarden US-Dollar (492 Milliarden Euro).

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