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Trotz Kursschwankungen „Schwellenländer dürfen im Portfolio nicht fehlen“

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Globale Trends

Die Schwellenländer profitieren zudem von einigen globalen Trends. Unsere Erde wird beispielsweise bis 2050 von nicht weniger als 9,3 Milliarden Menschen bewohnt werden (Daten: Weltbank). Den größten Zuwachs wird es in den Schwellenländern geben, die bis dahin mehr als 85 Prozent der gesamten Weltbevölkerung vertreten werden.

Auch spüren wir, dass die Kaufkraft in den Schwellenländern stark zunimmt. Nach Schätzungen werden bis 2030 ungefähr 2,5 Milliarden Menschen der Mittelschicht angehören. Die Zahl der Haushalte mit einem Einkommen von mehr als 6.000,00 US-Dollar wird sich verdoppeln. Somit werden die Schwellenländer der zukünftige Motor für den weltweiten Konsum sein.

Laut aktuellen Schätzungen der Economy Intelligence Unit (EIU) und des Instituts for Emerging Market Studies (IEMS) wird der Anteil der Schwellenländer an den weltweiten Konsumausgaben auf diese Weise bis 2030 auf ungefähr 40 Prozent ansteigen (2000: weniger als 20 Prozent).

Leicht positiv für Aktien von Schwellenländern

Nach einer schwachen Leistung in 2013 und den Startschwierigkeiten zu Beginn dieses Jahres beschlossen wir Ende April, unser Engagement in den Schwellenländern erneut zu erhöhen (siehe De Beste Belegger vom Mai 2014). Seitdem stieg der MSCI Emerging Markets in Euro um etwas mehr als 8 Prozent, auch wenn der Anstieg des US-Dollar einen erheblichen Beitrag zu diesem Ergebnis leistete. In Landeswährung betrug der Anstieg „nur“ 2 Prozent (Stichtag: 13. Oktober 2014).

Inzwischen sehen wir an verschiedenen Wirtschaftsindikatoren, dass die Schwellenmärkte einen Höhenflug erleben. Wir erwarten in den kommenden Monaten nicht sofort eine erhebliche Verbesserung in den Schwellenländern, aber der so genannte Economic Surprise Index für die Schwellenländer (Indikator, mit dem gemessen wird, in welchem Umfang die Konjunkturdaten die Erwartungen übertreffen) ist auf einem guten Weg.



Die Schwellenländer haben darüber hinaus ein attraktives Rating. Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für die kommenden zwölf Monate notiert immer noch unter dem Mittelwert seit 1991 und der Kurs-Buchwert ist noch weit vom Niveau aus dem Jahr 2007 entfernt.

Dennoch bleiben wir vorläufig gemäßigt positiv. Die größten Risiken einer Positionierung in den Schwellenländern verstecken sich hinter dem potenziellen Einfluss einer Zinserhöhung in den USA auf die Geldströme (wie im Sommer 2013) sowie der bleibenden Unsicherheit bezüglich der Erholung der chinesischen Konjunktur (Indikatoren schwanken von Monat zu Monat).

Selektion ist wichtiger denn je. Die positiven und negativen Faktoren, die die Schwellenländer beeinflussen, sind besonders komplex. Diese Faktoren reichen vom Einfluss der Erholung der Konjunktur in den USA, eines stärkeren US-Dollars und lokaler Wahlen bis hin zu den geopolitischen Spannungen von Osteuropa bis zum Ostchinesischen Meer.

In diesem volatilen Umfeld ist es wichtig, sich auf spezifische Themen zu konzentrieren, die die Landesgrenzen überschreiten. Deshalb legen wir bei Candriam den Fokus auf inländische Themen, die vom anhaltenden Wachstum der Mittelschicht in den Schwellenländern profitieren.

Wir haben daher eine positive Einstellung zu Aktien, die auf den Bedarf nach mehr Online-Handel eingehen. Der kürzlich erfolgreiche Börsengang des chinesischen Online-Kaufhauses Alibaba bestätigte diesen Trend.

Angesichts der Erwartung, dass Online-Plattformen 40 Prozent des gesamten chinesischen Einzelhandelsumsatzes ausmachen werden, bietet dieser Sektor auch andere Möglichkeiten. Beispielsweise durch Tencent China, das zusammen mit Alibaba und Baidu einer der führenden Anbieter von Internet- und Mobilfunkdienstleistungen ist, darunter Spiele, Soziale Netzwerke, e-Commerce und Finanzdienstleistungen.
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