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Aktualisiert am 01.04.2020 - 16:14 Uhrin MärkteLesedauer: 5 Minuten

Trotz Ölpreisrückgang „Nigeria hat eine der wachstumsstärksten Volkswirtschaften“

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Überzeugende Fundamentaldaten stärken die heimischen Institute 

Diese Entwicklungen dürften die langfristigen Fundamentaldaten und den positiven Ausblick für die Banken unserer Ansicht nach nicht verändern. Die Nigerianer sind mit Bankdienstleistungen im Vergleich zu anderen Schwellen- und zu Industrieländern unterversorgt. Starke heimische Institute dürften vom langfristigen Wirtschaftswachstum am meisten profitieren.

Die langfristigen fundamentalen Argumente für Nigeria überzeugen uns aus mehreren Gründen:

• Nigeria kann mit einer der wachstumsstärksten Volkswirtschaften der Welt aufwarten. Das BIP wächst seit 2003 jedes Jahr um mehr als 6 Prozent.
• Mit über 170 Millionen Bürgern ist Nigeria nach Bevölkerungszahl das größte Land Afrikas und zählt auch weltweit zu den zehn bevölkerungsreichsten Nationen. Hinzu kommt, dass die Bevölkerung relativ jung ist, mit einem Altersmedian von 18 Jahren.
• Unbedingt zu berücksichtigen ist, dass Nigeria mehr als 100 verschiedene Rohstoffe außer Öl sowie eine breite Palette von Fertig- oder Halbfertigerzeugnissen in Länder der ganzen Welt exportiert. Öl bleibt zwar wichtigster Exportartikel, doch wir erkennen auch außerhalb des Energiesektors viele potenzielle Chancen.

Ausbau der Infrastruktur schafft Voraussetzung für neue Unternehmen

Unserer Ansicht nach könnten Initiativen zur Privatisierung und zu Investitionen in Bereichen wie Bergbau, Landwirtschaft, Finanzen und Produktion zur Abkehr des Landes von der Ölabhängigkeit längerfristig Früchte tragen. Nigeria profitiert von einer großen Bandbreite potenzieller Wachstumstreiber. So könnte außerhalb Nigerias weitgehend unbekannt sein, dass die nigerianische Filmindustrie „Nollywood“ jedes Jahr fast 600 Millionen US-Dollar erwirtschaftet und über eine Million Menschen beschäftigt.

Ein Umfeld mit niedrigeren Ölpreisen könnte zwar eine kurzfristige Nagelprobe darstellen, doch die größte langfristige Herausforderung für Nigeria ist womöglich der Aufbau einer Regierungsführung, die auf wirtschaftliche Entwicklung und auf die Nutzung der Ressourcen des Landes zum Ausbau der Infrastruktur ausgerichtet ist: Straßen, Schienen, Strom, Kanalisation  und Wasser. Nach unserer Überzeugung könnte das die Grundlage für das Wachstum junger Unternehmen bilden und mehr Arbeitsplätze schaffen.

Unserer Ansicht nach gehört Nigeria nach wie vor zu den attraktivsten Anlagezielen unter den Grenzmärkten. Wir hoffen, dass seine neue Regierung den Weg in eine rosigere Zukunft ebnet.


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