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Trotz Problemen bei Kapital und Kosten Deutsche-Bank-Aktionäre haben wieder Grund zum Jubeln

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Nach der jüngsten Erholung werden die Aktien derzeit rund 22 Prozent über jenem Niveau gehandelt, auf dem Analysten den Kurs in einem Jahr sehen. Das hat bei einigen zu Spekulationen geführt, dass Investoren zu optimistisch sind. „Wir beurteilen die Aktie als überbewertet“, schrieben etwa Analysten von Citigroup um Andrew Coombs in einer Notiz vom 26. Januar. „Angesichts der mauen Erträge und daher der begrenzten Fähigkeit, Kapital organisch zu erzeugen, glauben wir, dass sich eine Bezugsrechtsemission nicht vermeiden lässt.“

Das Kapital der Bank wurde in den vergangenen Jahren von „hohen Rechtskosten belastet“, was sich 2017 wahrscheinlich fortsetzen wird, erklärte Analyst Michael Dunst von der Commerzbank.

Dennoch: Der Verkauf eines 20-Prozent-Anteils an einer chinesischen Bank hat die Tier-1-Quote für das harte Kernkapital im vierten Quartal um rund einen halben Prozentpunkt ansteigen lassen. Und die Deutsche Bank ist bemüht, weitere Aktiva zu veräußern. Ein IPO der Deutsche Postbank war vergangenes Jahr angehalten worden, um auf einen attraktiveren Preis zu warten. Der Konzern erwägt derzeit den Verkauf eines Anteils an ihrer Asset-Management-Tochter im Rahmen eines Börsengangs, erfuhr Bloomberg aus informierten Kreisen.

Den Prognosen der Analysten zufolge hinkt die Deutsche Bank ein fünftes Quartal in Folge beim Festverzinslichen-Handel ihren US-Wettbewerbern hinterher. Cryan hatte erklärt, dass er bereit dazu sei, Erlöse aufzugeben, während er den Handel mit Verbindlichkeiten, der immer mehr Kapital verschlingt, zurückfahre und die internen Kontrollen verbessere. „Unterm Strich wäre es wünschenswert für die Deutsche Bank, ihren Marktanteil auszubauen“, sagt Piers Brown, ein Analyst bei Macquarie Group. „Aber dafür haben sie nicht das Kapital.“

Cryan hatte den Plan ausgegeben, die Nettokosten bis zu 1,5 Milliarden Euro bis 2018 zu senken, um die Profitabilität zu steigern. Dazu beitragen soll unter anderem die Streichung von 9000 Jobs. Zwar dürften die Ausgaben der Bank in diesem Jahr weiter sinken. Doch Analysten glauben, dass der Konzern sein Ziel, die bereinigten Kosten auf weniger als 22 Milliarden Euro in 2018 zu reduzieren, wahrscheinlich knapp verfehlen wird.

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