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Türkei „Besser als Industriestaaten und die meisten anderen Schwellenländer“

Wann kommt das schon lange angekündigte Auto aus türkischer Produktion?

Amalia Ripfl: Das türkische Automobil ist bereits seit 2015 ein Thema und die erste Produktion wurde für 2016 angekündigt. Laut einer aktuellen Rede des Präsidenten Recep Tayyip Erdogan soll das erste im türkischen Inland produzierte Auto 2019 fertig sein und ab 2021 in den Verkauf gehen. Da die Türkei über kein einschlägiges Know-how in diesem Bereich verfügt, denken wir, dass dieses Projekt noch mehr Zeit brauchen wird.

Welche Branchen und Unternehmen halten Sie denn derzeit für aussichtsreich?

Ripfl: Wir sind in den Sektoren Versorger und Nicht-Basiskonsumgüter übergewichtet. Hier konzentrieren wir uns auf Unternehmen, die über eine starke Wachstumsdynamik, eine hohe Rentabilität und eine starke Bilanz verfügen und auch angemessen bewertet sind. Mit einem Plus von circa 12 Prozent Year-to-date hat der Versorgungssektor den höchsten Performancebeitrag in unserem Portfolio ausgemacht.

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Was waren in jüngerer Vergangenheit die wichtigsten Änderungen in Ihrem Portfolio?

Ripfl: Wir haben unser Engagement im Banken- und Immobiliensektor reduziert. Das türkische Bankensystem ist sehr gut entwickelt und die Unternehmen haben eine hohe Marktkapitalisierung und einen relativ hohen Streubesitz. Dadurch sind sie in den Börsenindizes sehr gut vertreten. Nach dem außergewöhnlich hohen Wachstum bei Krediten und Einlagen in den vergangenen Jahren gehen wir jetzt aber von einer nachlassenden Dynamik aus. Darüber hinaus erwarten wir, dass die Banken nur einen begrenzten Spielraum haben um ihren hohen Verschuldungsgrad zu verbessern. Derzeit liegt das Verhältnis von Krediten zu Einlagen bei über 110 Prozent. Zu einem immer langsamer wachsenden Gewinn pro Aktie und einer erwarteten sinkenden Eigenkapitalrendite stellen sich auch vermehrt Fragen nach der Qualität der Vermögenswerte hinzu.

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