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UBP-Vertriebsspezialist „Am stärksten sind wir im institutionellen Vertrieb gewachsen“

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Auf welchen Vertriebskanal legen Sie in den kommenden Monaten einen besonderen Schwerpunkt – und warum?

Richters: Wir sind da sehr klassisch unterwegs. Das regelmäßige persönliche Gespräch mit unseren Kunden ist unersetzlich und bezieht sich auf alle Kundensegmente, die wir bedienen. Generell suchen wir die langfristige Partnerschaft mit Kunden und nicht die kurze Zusammenarbeit. 

Einige Marktteilnehmer bezeichnen Robo-Advisor als den beherrschenden Fonds-Vertriebsweg der Zukunft. Sehen Sie das auch so?

Richters: Ich denke, hier muss man unterscheiden. Im breiten Retail-Geschäft kann das sicher ein starker Trend werden. Dennoch bin ich überzeugt, dass sowohl private als auch institutionelle Kunden mit einem gewissen Vermögen gerade in der heutigen Zeit und der aktuellen Situation es sehr schätzen, mit einem echten Menschen zu sprechen, wenn es um ihr Vermögen geht. Daran wird sich in den nächsten zehn oder 20 Jahren nichts dramatisch ändern. Die digitale Unterstützung des Kunden, damit der jederzeit auf sein Portfolio zurückgreifen kann, wird sicher sehr wichtig werden, aber kein vollständiger Beratungsersatz sein.

Welche Konsequenzen ergeben sich aus dem Trend Robo-Advisory für Ihr Haus?

Richters: Wir verfolgen die Entwicklung natürlich. Als Unterstützung im digitalen Bereich ist das ganz sicher ein wichtiges Thema. Aber wir setzen auch in Zukunft klassisch auf den persönlichen Betreuer zum Anfassen für unsere Kunden.

Wie steht Ihr Haus dem Thema passives Investieren gegenüber?

Richters: Wir sind ein aktiver Manager und auch sehr überzeugt, dass dies für eine Vielzahl von Strategien einen Mehrwert bietet. Gerade im Niedrigzinsumfeld leistet ein konstantes Alpha einen wichtigen Zusatzertrag. Das schließt aber passives Investieren als Gegenpol nicht aus. Gerade für bestimmte Anlagesegmente oder zur taktischen Steuerung von Portfolios hat es durchaus Sinn. Man darf nicht schwarz-weiß davon ausgehen, dass passiv günstig und gut und aktiv teuer und schlecht sei, das ist Unsinn. Allerdings muss beim passiven Investieren eine Entscheidung gefällt werden, auf welche Benchmark man sich einlässt. Das ist dann auch schon wieder eine aktive Entscheidung. Was in Zukunft kaum Chancen haben wird, sind semi-aktive Strategien, also pseudo-aktive „Benchmark Huggers“, die nach Kosten wenig Chance haben, ihre Benchmark zu schlagen. Ich bin allerdings überzeugt, dass es beim aktiven oder passiven Investieren kein Entweder-Oder gibt. Beide Reinformen werden weiter fortbestehen und das ergibt auch Sinn.

Plant UBP in Zukunft eigene ETFs aufzulegen?

Richters: Aus heutiger Sicht und mit Blick auf die DNA als aktiver Manager ist dies nicht geplant.

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