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„Ucits hat nicht zwangsweise zu besseren Produkten geführt“

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Beispiel: Real Assets, geschlossene Fonds und Risikomanagement

Universal Investment führt in der eigenen Erhebung an, dass Bereiche wie Erneuerbare Energien, Infrastruktur und Immobilien zunehmend im Fokus der Investoren stehen. Bereiche, die in den letzten Jahren stark von der Branche geschlossene Fonds (Produktverpackung) vorrangig im Retailbereich angeboten wurden. Über diese Branche wurde bei Investoren und Fachpresse häufig kontrovers diskutiert. Greift man die starke Risikoaversionskomponente bei Institutionellen in der Studie von Union Investment in abgewandelter Form auf, so kann man zu dem Schluss kommen: Die AIFM-Richtlinie kann als Katalysator wirken für qualitativ höherwertige Real Asset-Produkte bei bestimmten Anbietern der Geschlossene-Fonds-Branche.

Bei einzelnen Anbietern in dieser Branche nimmt man zunehmend wahr, dass diese ihre Chance erkennen: Fokussierung in der Ansprache Institutioneller, Einbindung von Investoren bei Objektauswahl, proaktiver Umgang mit dem Thema AIFM im öffentlichen Auftritt. Natürlich, die Richtlinie wird mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Marktbereinigung führen in diesem Anbietersegment. AIFM bietet großes Geschäftspotential für Kapitalanlagegesellschaften und Anbietern aus dem Bereich geschlossene Fonds – beide Seiten können sich im Interesse der Investoren noch stärker aufeinander zubewegen.

Ausblick

Böse Zungen behaupten, dass ein Übermaß an Prozessen und Regulierung häufig über einen Mangel an Talent hinwegtäuschen wollen. Bestimmt eine etwas überzogene Sichtweise, aber Regeln und Risikomanagement können hilfreich sein: Aktive Selektion von guten Produkten, Managern und Ansätzen wird durch sie schwer zu ersetzen sein. Auch Ucits hat nicht zwangsweise zu besseren Managern und Produkten geführt. Neue Regulierung und Absichtserklärungen von Investoren kann man als einen Bestandteil von „schöpferischer Zerstörung“ (Optimierung von Bestehendem) betrachten – optimal wäre flankierend noch der „schöpferische Aufbau“ von Produktauswahl- und Asset Allocation-Methoden von Institutionellen.

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