„Überwachung und Enteignung“ So sehen Experten und Laien die geplante Bargeld-Obergrenze
„Nur Bares ist Wahres“ - Wolfgang Schäuble scheint diesem Sprichwort nichts abgewinnen zu können. Der Finanzminister plant, Barzahlungen von mehr als 5.000 Euro künftig zu verbieten. Damit würde man Geldwäsche bekämpfen und so die Geldströme zur Unterstützung des internationalen Terrors austrocknen, argumentiert er.
Dieses Argument sei „alles andere als überzeugend“, zitiert Frankfurter Neue Presse Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbands der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR). „Im Interesse der Kunden und des Datenschutzes muss auch in Zukunft die hohe Flexibilität bei der Wahl der Zahlungsverfahren beibehalten werden“. „Bargeld ist gelebter Datenschutz"
„Bargeld ist gelebter Datenschutz. Der darf nicht aufs Spiel gesetzt werden," erklärt auch Klaus Müller vom Verbraucherzentrale Bundesverband. Denn bei elektronischen und digitalen Zahlungen hinterlassen Kunden Datenspuren, die kommerziell genutzt und zu Profilen verknüpft werden könnten. Auch Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele wehrt sich gegen die Obergrenze. „Für die Bürger bedeutet jede Einschränkung der Bargeldnutzung einen Verlust an persönlicher wirtschaftlicher Freiheit,“ sagt er im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung. Barzahlungen seien bis heute ein wichtiger Bestandteil des Wirtschaftslebens in Deutschland. Hierzulande würden Verbraucher laut einer Bundesbank-Studie von 2014 rund 80 Prozent aller Einkäufe in bar zahlen – das sei etwas mehr als die Hälfte des gesamten Zahlungsvolumens.