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Ufuk Boydak und Christoph Bruns Statt Bundestagswahl sind Zinsmarkttendenzen für Börsen interessant

Ufuk Boydak (l.) und Christoph Bruns (r.), Vorstandsmitglieder der Fondsboutique Loys: „An den Aktienmärkten sind die Entwicklungen für die Zinsmärkte durchaus nicht unbeachtet geblieben“.
Ufuk Boydak (l.) und Christoph Bruns (r.), Vorstandsmitglieder der Fondsboutique Loys: „An den Aktienmärkten sind die Entwicklungen für die Zinsmärkte durchaus nicht unbeachtet geblieben“.

Ohne größere Auswirkungen auf die Börsen blieb die Wahl zum Deutschen Bundestag. Ein inhaltsarmer Wahlkampf bescherte der Bundeskanzlerin und ihrem überforderten Herausforderer bzw. ihren jeweiligen Parteien erhebliche Einbußen an Zweitstimmen. Derweil gelang der FDP ein überzeugender Wiedereinzug in das Berliner Reichstagsgebäude. Überraschend stabil zeigten sich Bündnis 90/Die Grünen und die Linkspartei, während mit der AfD eine neue rechtsgerichtete Partei den Sprung in das Parlament schaffte.

Gleichwohl dürfte die Regierungsbildung unter Kanzlerin Angela Merkel nicht ganz einfach werden, denn die SPD will nachvollziehbarerweise aus parteistrategischen Gründen in die Opposition gehen und die große Koalition nicht fortsetzen. Wie Union, FDP und die Grünen zueinander passen, muss sich aber erst herausschälen. Mit dem Abtritt von Wolfgang Schäuble als Finanzminister steht aber eine für die Finanzwelt wichtige Personalentscheidung bereits fest. Sollte die FDP dieses Schlüsselressort besetzen, so könnten sich daran Hoffnungen auf eine anlegerfreundlichere Wirtschaftspolitik knüpfen.

Ansonsten erbrachte der September einige interessante Entwicklungen für die Zinsmärkte. Während nämlich Portugal angesichts einer sich erholenden Wirtschaft ein höheres Rating für seine Staatsanleihen einheimsen konnte, wurde Großbritannien von der Ratingagentur Moody‘s aufgrund der schwierigen Brexit-Situation in seiner Kreditwürdigkeit abgestuft.

Wesentlich dramatischer lief es zuletzt für das amerikanische Sonderterritorium Puerto Rico. Nachdem bereits im Juni die Zahlungsunfähigkeit verkündet wurde, taten zwei Wirbelstürme das ihrige, um die Insel in Chaos und Not zu stürzen. Amerikas wortgewaltiger Präsident verkündete inzwischen nach einem Besuch vor Ort die Notwendigkeit eines einhundertprozentigen Schuldenschnitts. An den Märkten für Zinspapiere amerikanischer Gebietskörperschaften (sog. „Muni Bonds“) wurde Donald Trumps Aussage mit Entsetzen und heftigen Kursabschlägen quittiert.

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Unterdessen deutete die US-Notenbank Fed an, ihr riesiges Anleihenportfolio in Höhe von ungefähr 4,5 Billionen US-Dollar mit Beginn des kommenden Jahres abschmelzen zu lassen. Außerdem wurde eine weitere Leitzinserhöhung zum Jahresende angedeutet. Angesichts guter Wachstumszahlen der amerikanischen Volkswirtschaft (im 2. Quartal wuchs die Wirtschaft um 3%) ist der Wunsch der Notenbanker nachvollziehbar.

Aber nicht nur in den USA zog das Wirtschaftswachstum an. Auch in Deutschland hält der Wirtschaftsboom an und die erwarteten Wachstumsraten wurden weiter nach oben gesetzt. Selbst Japan, das seit 25 Jahren als stagnierend gilt, vermeldete jüngst deutlich bessere Zahlen im sogenannten Tankan-Bericht, der vierteljährlich von der Bank of Japan ermittelt wird.

An den Aktienmärkten sind diese positiven Entwicklungen durchaus nicht unbeachtet geblieben. Die amerikanischen und europäischen Aktienindizes notieren derzeit auf Höchstkursen. Gleiches gilt für die fünf Loys-Aktienfonds, die allesamt in diesem Jahr gut zulegen konnten. Unter den großen Anlageklassen sehen Aktien nach wie vor am attraktivsten aus. Solange die Zinsen niedrig bleiben und Zinsanlagen somit keine ernsthafte Alternative zur Aktienanlage darstellen, dürfte diese Situation anhalten.

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