"Auf dem Papier sehr überzeugend" Eignen sich Smart-Beta-ETFs für Privatanleger? 6 Vermögensverwalter antworten
Gerhard Rosenbauer, Portfoliomanager bei Avana Invest in München:
Smart Beta wird im passiven Portfoliomanagement eingesetzt. Es handelt sich dabei um den Einsatz von Faktormodellen. Diese sind häufig Value, Size, Momentum, geringe Volatilität und hohe Dividendenrendite. Bei den erhofften Überrendite handelt es sich um erhaltene Risikoprämien. In der Vergangenheit haben diese Produkte häufig eine höhere Volatilität ausgewiesen und über einen längeren Zeitraum auch mal eine geringere Wertentwicklung. Die Wertentwicklung dieser Produkte wird immer risikoadjustiert betrachtet. Die Reduzierung des Risikos steht häufig im Vordergrund der Überlegungen und nicht die Outperformance. Es ist eine hoch komplexe Strategie mit etwas Mode.
Vor diesem Hintergrund sind diese Produkte in erster Linie für institutionelle Investoren gedacht und weniger für den privaten Anleger. Der private Anleger muss wissen, in welches Anlagesegment will ich langfristig investieren und ist dieses Produkt auch in 20 Jahren noch auf dem Markt. Gerade bei fondsgebundenen Lebensversicherungen mit langen Laufzeiten ist dies ein wichtiger Aspekt. Nahezu alle Garantieprodukte auf Basis CPPI oder ähnlichem haben eindrucksvoll unter Beweis gestellt, wie man es nicht machen sollte.