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Fondsmanager-Umfrage Trotz Wahlrisisken: Frankreichs Asset Manager bleiben gelassen

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Im Folgenden die Ansichten von fünf der größten französischen Asset Manager zum potenziellen Ergebnis der Wahlen sowie ihre allgemeine Markteinschätzung:

Amundi

Das französische politische Risiko wird überschätzt, sagt Philippe Ithurbide, weltweiter Leiter Research, Strategie und Analyse bei Amundi. Die Gesellschaft betreut ein Anlagevolumen von 1,1 Billionen Euro.

„Eine Sache, die ausländische Investoren nicht wirklich verstehen, ist das Zwei-Runden-System bei den französischen Präsidentschaftswahlen“, sagt Ithurbide. „Le Pen kann in der ersten Runde vorne liegen, aber die zweite Runde ist wie eine völlig neue Wahl. Für globale Investoren ist das Risiko binär: Wird das Wahlergebnis die Europäische Union gefährden oder nicht? Wenn Le Pen verliert, hat der Markt Aufwärtspotenzial.“

Amundi ist übergewichtet bei europäischen Aktien, wie Ithurbide erläutert. Er verweist auf attraktive Bewertungen und Dividendenrenditen, die zu den höchsten weltweit zählen. Zudem favorisiert der Fondsmanager europäische Unternehmensanleihen.

AXA Investment Managers

Axa Investment Managers (Axa IM) ist relativ zuversichtlich in Bezug auf das Endspiel, erwartet aber eine holprige Strecke bis zur Wahl. „Es wird sicherlich Volatilitätsspitzen geben“, sagt Maxime Alimi. Er ist Investment-Manager bei Axa IM, die 717 Milliarden Euro verwaltet.  

„Aber die Chancen von Le Pen erscheinen ziemlich gering, und anders als Donald Trump, ist sie kein neues Phänomen. Wenn es ihr gelingen sollte, die Wahlen zu gewinnen, steht sie vor der Situation, dass die EU-Mitgliedschaft Frankreichs in der Verfassung festgeschrieben ist. Das zu ändern, ist so was wie eine Mission Impossible.“

Axa IM ist bei europäischen Aktien neutral gewichtet und will ihr Engagement erst erhöhen, wenn die Wahl vorüber ist. „Es könnte passieren, dass sich europäische Aktien in der zweiten Jahreshälfte besser entwickeln als US-Aktien. Das hat es auf nachhaltiger Basis seit 2009 nicht mehr gegeben“, sagt Alimi.

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