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Umfrage unter Versicherungen Niedrigzinsen und Regulierung die Top-Herausforderungen

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Zielsolvenzkapital als wichtige Größe

40 Prozent der Antwortenden halten das Zielsolvenzkapital (SCR) für wichtiger als traditionelle Risiko-Ertrags-Analysen. Es kann nur wenig überraschen, dass das Thema „Regulierung“ auch Anfang 2017 unter den Prioritäten rangiert: 47 Prozent der Antwortenden bezeichneten Regulierung als eine wichtige Herausforderung.

Die Umfrage zeigt auch, dass einige der gewünschten Wirkungen von Solvency II tatsächlich eintreten. 53 Prozent der Teilnehmer sprachen von einem besseren Risikomanagement durch Fortschritte beim Asset Liability Management (ALM), insbesondere durch eine Verringerung der Durationslücke des Portfolios. Auch haben gut die Hälfte der Versicherer (52 Prozent) das Gesamtrisiko ihrer Portfolios gesenkt – eine logische Folge der höheren Solvenzkapitalanforderungen von traditionellen Assetklassen wie Aktien.

Entscheidungsraum für Versicherer verändert

„Durch die strengere Regulierung hat sich der Entscheidungsraum für Versicherer verändert“, erläutert Axa-IM-Stratege Wenzel. Über die Hälfte der Antwortenden sah das Investieren unter Solvency II kritisch. Die größten Auswirkungen haben die neuen Regeln aber zweifellos auf kleinere Versicherungen. Hier äußerten sich 72 Prozent der Befragten negativ. Dass 66 Prozent der befragten Vertreter von Versicherungsunternehmen aus Deutschland angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen bereit sind, stärker auf alternative Anlageklassen zu setzen, ist vor diesem Hintergrund ein gutes Zeichen.“

Auffällig ist zudem, dass 57 Prozent der deutschen Befragten angaben, auf Solvency II mit der konsequenteren Schließung von Durationslücken im Portfolio reagieren zu wollen. Diese Antwort wurde in der Umfrage häufiger genannt als in den anderen teilnehmenden Ländern – und auch häufiger als die Antwortmöglichkeiten, die eigenen Investments stärker am Zielsolvenzkapital auszurichten (54 Prozent) oder das Portfolio stärker zu diversifizieren (50 Prozent).

Was Versicherer vom Asset Manager erwarten

Trotz der hohen aufsichtsrechtlichen Kosten durch manche hoch rentierliche Assetklassen unter Solvency II hielten es fast 70 Prozent der befragten Versicherungen für wichtig oder sehr wichtig, dass die Asset Manager ertragreiche Strategien anbieten. Andere wichtige Kriterien sind Erfahrungen der Asset Manager mit Zielsolvenzkapitalbudgets (59 Prozent) und Asset Liability Management (65 Prozent).

Versicherungen erwarten von ihren Asset-Managern, dass sie alle Reporting-Anforderungen unter Solvency II erfüllen; 57 Prozent hielten dies für sehr wichtig oder wichtig. Solvency-II-Reporting wird durch mehr Investitionen in alternative Assetklassen zu einer noch größeren Herausforderung.

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