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Umwelt Nachhaltigkeit als Renditefaktor

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Die einst unerschütterliche Finanzkraft der Energiegiganten scheint in den Kühltürmen von Großkraft-werken verdunstet zu sein. Mit der konsequent rückwärts gerichteten Strategie, weiterhin auf Atomkraft und Großkraftwerke anstatt auf die politisch gewollten Erneuerbaren Energien zu setzen, erleiden sie nun selbstverschuldet Schiffbruch. Ihre Großanlagen werfen kaum noch Gewinne ab, während Strom aus Sonne, Wind und Wasser die Märkte flutet.

Auch im globalen Kontext sind die von den Giganten einst verspotteten Erneuerbaren Energien vielerorts inzwischen oftmals die günstigste Lösung für die Energieversorgung – auch ohne Subventionen! Die Mär vom unschlagbar günstigen Atomstrom hat sich in den Schloten alter Kohlekraftwerke in Rauch aufgelöst: Solarenergie wird in Deutschland inzwischen günstiger produziert, auch ohne Berücksichtigung der externen Folgekosten der Kernkraft.

Wertentwicklung hängt zunehmend von nichtfinanziellen Faktoren ab

Das Erfolgspotential eines Unternehmens und eines Investments kann nicht mehr ausschließlich aus der Interpretation der Finanzkennzahlen herausgelesen werden. Unternehmen müssen ihre möglichen Umwelt-, Sozial- und Führungsrisiken in den Griff bekommen.

Die Wertentwicklung eines Unternehmens an der Börse hängt nicht mehr nur von finanziellen, sondern zunehmend auch von nichtfinanziellen Faktoren ab. Die Vernachlässigung dieser Aspekte kann für das Unternehmen teuer werden und dessen Überleben am Markt schlimmstenfalls gefährden.

Investoren dürfen dies nicht ignorieren. Die Analyse der Nachhaltigkeitsfaktoren eines Unternehmens ermöglicht ein besseres Management des Anlagerisikos durch umfassendere Aussagen über künftige Ertrags- und Renditepotentiale. Ökonomie und nachhaltige unternehmerische Verantwortung bilden somit gemeinschaftlich die Quelle der Wertschöpfung für ein Unternehmen und damit auch für die Rendite seiner Investoren.

Diesen Wandel belegt einmal mehr die Studie „The KPMG Survey of Corporate Responsibility Reporting 2013“. Eine stetig zunehmende Zahl von Unternehmen verbucht die Stärkung ihrer gesamt-gesellschaftlichen Verantwortung auf der Habenseite.

Sie generieren Wettbewerbsvorteile, entwickeln eine verbesserte Anpassungsfähigkeit an sich ändernde regulative Änderungen, binden Talente und Schlüsselpersonal, vermeiden Imageschäden und sparen Kosten ein (Energie-, Ressourcen- und Emissionseffizienz), weil sie ganz simpel mit weniger mehr produzieren.

Wettbewerbsvorteil "sauberes" Unternehmen

Sie sind resistenter gegen den „NYMBY-Effekt“ (not in my backyard), dem Widerstand von Bevölkerung und Gemeinden gegen Beeinträchtigungen durch Luft-, Wasser- oder Bodenverschmutzung, Lärm und Gerüche. „Saubere“ Unternehmen haben nicht nur geringere Risiken, sondern zudem deutliche Standort- und Wettbewerbsvorteile.

Allerdings gibt es weder für die Auswahl und die Bewertung nachhaltiger Unternehmenskriterien noch für die Nachhaltigkeitsberichtserstattung allgemeinverbindliche Standards. Klare und verbindliche positive und negative Kriterien für die Unternehmensauswahl sind daher für den Anleger entscheidend bei der Auswahl seines Investments, um vor Risiken und bösen Überraschungen geschützt zu sein. Diese erfordern tiefgreifende und zum Teil sehr spezifische Unternehmensanalysen.

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