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Aktualisiert am 06.02.2017 - 17:39 Uhrin EXTRA Erste AdresseLesedauer: 4 Minuten

Unabhängige Vermögensverwalter Depot-Ikonen

Investmentboutiquen und unabhängige Vermögensverwalter haben sich als eine tragende Säule des deutschen Fondmarkts etabliert. Ihre Private-Label-Fondsverwalten mittlerweile ein Anlagevolumen von 100 Milliarden Euro. Hinter diesen Investmentfonds stehen häufig hoch angesehene Wertpapierexperten. Viele von ihnen machten sich selbstständig, um ihre Anlagephilosophie frei von Zwängen oder Konzernvorgaben umsetzen zu können.

Ein Blick in die Portfolios der Expertenverrät: In Zeiten rekordtiefer Zinsen setzen die unabhängigen Fondsmanager auf Bewährtes. Die Anlageklasse Aktie gehört weiterhin zu ihren eindeutigen Favoriten. Universal-Investment hat recherchiert, welche einzelnen Unternehmen die Anlagestrategen bevorzugen. Dazu analysierte die Gesellschaft die auf ihrer Fondsplattform versammelten Private-Label-Fonds, die ein Anlagekapital von rund 24 Milliarden Euro auf sich vereinen.

Top Ten der Vermögensverwalter

Diese Summe entspricht etwa einem Viertel des gesamten Volumens der in Deutschland und Luxemburg aufgelegten Private-Label-Fonds, sodass sich ein repräsentatives Bild ergibt. Die Auswertung der Aktienfavoriten unabhängiger Investmentprofis wird Monat für Monat auf den neuesten Stand gebracht. Universal-Investment veröffentlicht jeweils die zehnbeliebtesten Titel.

Das Ranking ermöglicht einen zeitnahen Einblick in die aktuellen Aktienstrategien der untersuchten Gruppe. Welche Branchen werden bevorzugt, aus welchen Staaten und aus welchem Börsensegmentstammen die am häufigsten selektierten Titel? Die Antwort der unabhängigen Vermögensverwalter fällt recht eindeutig aus. Man verlässt sich auf hochkapitalisierte Unternehmen, die über eine globale Präsenz verfügen, eine führende Marktstellungerobert haben und eine starke Marke ihr Eigen nennen.

Das Herz der unabhängigen Vermögensverwalterschlägt außerdem unüberhörbar für Value-Titel. Kein anderes Unternehmen repräsentiert diese Ausrichtung so deutlich wie Berkshire Hathaway, die Holding des Milliardärs und legendären Value-Investors Warren Buffett. Das Unternehmen befindet sich aktuell auf Platz eins der Beliebtheitsskala. Mit BASF, Allianz, Munich Re und Nestlé folgen vier Konzerne, die sich durch eine hohe Dividendenrendite auszeichnen und damit ebenfalls wertorientierte Investoren ansprechen.

Auf Platz sechs liegt Apple: Hierbei handelt es sich zwar um einen Technologiekonzern, da der Smartphone-Pionier aber über liquide Barmittel in dreistelliger Milliardenhöhe verfügt und gemessen am aktuellen Gewinn nicht höher bewertet wird als klassische Industrietitel, findet die Aktie auch unter Value-Investorenzahlreiche Anhänger.

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Um exotische Titel oder hoch spekulative Nebenwerte machen die Fondsprofis einen großen Bogen – Blue Chips werden eindeutig bevorzugt. Mit L’Occitane International schaffte es allerdings erstmal seine Aktie unter die Top Ten, die in keinem europäischen oder US-amerikanischen Leitindex vertreten ist und nur wenigen Privatanlegern bekannt sein dürfte. Dabei handelt es sich um einen französischen Produzenten von Naturkosmetika. Zum Kleinwertesegment zählt das Unternehmen allerdings keineswegs. Der Börsenwert der Gesellschaft beträgt immerhin rund 2,5 Milliarden Euro.

Nimmt man die im Ranking aufgeführten Aktien zusammen, fällt die starke Präsenz von Dax-Unternehmen ins Auge. Fünf der zehn Titel erfreuen sich einer Mitgliedschaft im Frankfurter Leitindex. Diese Präferenz spiegelt die Kräfteverhältnisse im Welt- und im europäischen Maßstab nicht wider, was auf einen gewissen „Home Bias“ der Investmentprofis schließen lässt.

Andererseits war die Vorliebe für heimische Aktiengesellschaften schon einmal größer. Als Universal-Investment ihre Analyse im Jahr 2012 startete, entstammten noch neun der zehn bevorzugten Gesellschaften dem deutschen Standardwerte-Barometer.

Kontinuität bei den Favoriten

Die unabhängigen Fondsmanager lassen insgesamt einen mittel- bis langfristigen Anlagehorizont erkennen. Allianz, BASF und Siemens zählten schon damals zu ihren Anlagefavoriten. Kontinuität herrscht aber nicht nur bei den beliebtesten Aktientiteln. Bestimmte andere Unternehmen wurden konsequent gemieden. Insgesamt 18 Dax-Titel schafften es kein einziges Malins Ranking. Darunter befanden sich so illustre Namen wie Volkswagen, Lufthansa und Deutsche Telekom.

2017 könnten den Kapitalmärkten größere Einschnitte bevorstehen. Die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten hat bereits zu einem Favoritenwechsel an den Aktienmärkten geführt und die Zinsenanziehen lassen. Investiert der neue starke Mann im Weißen Haus wie angekündigt Milliarden in die Infrastruktur, könnten hiervon Unternehmen wie Siemens profitieren. Auch Europa stehen möglicherweise politische und wirtschaftliche Umwälzungen ins Haus. Wie die unabhängigen Vemögensverwalter hierauf reagieren, darf mit Spannung erwartet werden.

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